Weitinger ANV feiert 25-jähriges im kleinen, aber feinen Rahmen / Viel Lob und Anerkennung für Verei

Weitingen. Der ANV entschied sich dafür, sein 25-Jähriges bescheiden, aber stilvoll zu feiern. In Form einer Feierstunde mit geladenen Gästen und Vertretern verschiedener Verbände und Institutionen sowie der Kommune – vor allem aber mit den eigenen Mitgliedern, derer etliche seit der ersten Stunde mit dabei sind. Im ebenso ausführlichen wie launig vorgetragenen Rückblick wurden einige an längst vergangene Tage und Erlebnisse erinnert, und nicht immer waren es bequeme Dinge, die dahinter steckten.

Mit leicht rebellischem Unterton meinte Dold, als erster ANV Baden-Württembergs, „vielleicht sogar in ganz Deutschland“, habe die Weitinger Initiative für Angelsport und Naturschutz 1991 „angefangen, alle zu pisacken“. Dies habe man in Form diverser Anträge und ähnlichen Vorstößen bei den Behörden getan, damit diesen nicht langweilig werde. Dass man mitunter belächelt, teilweise sogar torpediert wurde, sei in den ersten Jahren nichts außergewöhnliches gewesen; trotzig und selbstbewusst aber entwickelte sich der Verein mit seinen treuen, fleißigen Machern und Mitgliedern.

Im Rückblick der 25 Jahre, das gestand vor allem Thomas Wahl, der Vizepräsident des Landesfischereiverbandes, zu, könne der ANV Weitingen aber überaus stolz auf sich sein: „Ich komme ja viel in den Vereinen herum, und darunter sind viele älter und haben auch mehr Mitglieder – aber die haben nicht einmal ansatzweise das erreicht, was Ihr in 25 Jahren geschafft habt.“ Dass diese Entwicklung nicht rein zufällig passiert ist, war den Ausführungen Harald Dolds zu entnehmen.

Von den ersten Nisthilfen und Ameisenumsiedelungen über immer weiter sich ausbreitende Gebiete der Gewässer- und Landschaftspflege durch den ANV bis hin zum Erwerb und der Gestaltung des Vereinsgeländes bei der Weitinger Mühle gab der Vortrag Dolds einen kleinen Einblick in über die Jahre tausenden geleisteter Arbeitsstunden – zum Schutz der Tiere und der Natur, aber auch der Menschen. In diesem Zusammenhang erwähnte Dold die vor 15 Jahren gegründeten Neckartal-Ranger, die sich beispielsweise auch um Kanufahrer in Not und vieles andere mehr kümmern.

Selbstbewusst ob der Vorreiterrolle, die der ANV seit seiner Gründung gelebt hat, nannte Harald Dold auch die Streuobstwiesen-Pflege, der sich der Verein bereits zu Zeiten seiner Gründung angenommen habe – während inzwischen auch die Politik viel Aufwand und auch Kapital in dieses Thema investiert. Ein besonderer Moment war es, als der Antreiber des Vereins seiner anwesenden Mutter Anne Dold und seinen verstorbenen Vater Ernst mit kurzen, aber unmissverständlichen Worten den von Herzen kommenden Dank für die Dienste um den Verein aussprach. Tatsächlich seien auch im „Löwen“, den Dolds Eltern bewirtschaftet hatten, größere Summen für den ANV erwirtschaftet worden.

Und dann war da noch einer: „Der Biber hat uns zum 25-Jährigen auch eine Freude gemacht“, schloss Dold und erwähnte den nachgewiesenen Nachwuchs des Neckar-Bewohners und dessen Burg. Sein Fazit: „Wir haben viel gemacht, und eigentlich haben wir fast nichts falsch gemacht“ – um dann doch noch ein bisschen nachdenklich zu werden: „Bei manchen Dingen, bei denen man einen riesigen Aufwand betrieben hat, und man sieht dann, wie‘s gewollt und anerkannt wird, da reut einen dann doch die eine oder andere Stunde.“

Bürgermeister Armin Jöchle beglückwünschte die ANV-Mitglieder zu ihrem Jubiläum und sprach von einer „stolzen Bilanz – da kann man nur sagen: Respekt!“ Nicht ganz ausgeklammert wurden von Jöchle die Probleme, die es zwischen dem Verein und einigen Anwohnern gegeben hat oder noch gibt: „Die Nachbarschaft ist oft nicht ganz damit einverstanden, wie was genutzt wird“, sagte der Bürgermeister, der auch auf die Präsenz des Vereins und der Gemeinde in überörtlichen Medien wie dem Fernsehen verwies. Was er auch noch lobte: Die Gemeinde Eutingen brauche vor diesem Hintergrund keinen Naturschutzbeauftragten – da habe man schließlich Experten im Ehrenamt. Glückwünsche sprachen neben Thomas Wahl auch Richard Caspar als Vertreter des Neckar-Erlebnistals und der eingangs erwähnte Rolf Schäuffele von der Weitinger Vereinsgemeinschaft aus. Und natürlich wurde das eine oder andere Präsent überreicht. Hier hatte Wahl neben den überreichten Ehrennadeln (wir berichteten) mit einem Hecht-Bild eine Besonderheit im Gepäck. Denn: Dies sei das Allerletzte der Fischbilder aus dem Altbestand des früheren Landesfischereiverbandes Südwürttemberg/Hohenzollern, der in den 60 000 Mitglieder Landesverband aufgegangen ist.

Kulinarisch ließ sich der ANV beim Feiern nicht lumpen. Neben Sekt und Häppchen gab es ein erstklassiges Büffet mit Lachs und Hirschrücken, professionell zubereitet von Franky Gissinger und seinem Catering- und Service-Team der Tumlinger Fischerwerke.