Keine großen Sprünge

Weitinger Haushaltswünsche für 2017 / Großprojekte müssen weiter warten

Der Weitinger Ortschaftsrat befasste sich in seiner Sitzung am Freitagabend auch mit der Anmeldung seiner Haushaltswünsche für 2017. Da die Sporthalle und Feuerwehrgerätehaus weiter auf sich warten lassen müssen, „begnügte“ man sich mit einem „Minimalansatz“ auf kleinere Maßnahmen, die auch immer wieder verschoben werden mussten.

27.07.2016

Von HERMANN NESCH

„Sorgenkind“ Sporthalle: Über das Flachdach dringt verstärkt Regenwasser in die Nebenräume bis hinunter in die Kegelbahn ein.Bild: hn

„Sorgenkind“ Sporthalle: Über das Flachdach dringt verstärkt Regenwasser in die Nebenräume bis hinunter in die Kegelbahn ein.Bild: hn

Weitingen. Diese „bescheidenen Wünsche“, basierend auf den vorangegangenen Jahren, umfassen einen Gesamtumfang von rund 176 000 Euro. „Keine Unsumme“, erklärte Ortvorsteher Roland Raible. Mit 52 000 Euro sind bereits die Gemeindeanteile des laufenden Bund-Länder-Programms für die Ortskernsanierung enthalten. Die Markthalle (Gemeindeanteil 113 000 Euro) ist bereits im Haushalt 2016 finanziert. Die Mittel können auf 2017 übertragen werden.

Auf dem Wunschzettel stehen erneut der vertagte Ausbau zweier Feldwege als Naherholungswege: der Begleitweg entlang der K 4718 in Richtung Eckenweiler für 40 000 Euro bis zur Höhe des Energiehofs Weitenau sowie die Sanierung des Feldweges in Richtung Reiterhof (früherer Wehle-Hof) und dessen Weiterführung nach Osten für 60 000 Euro. Für den Planentwurf zum Ausbau des restlichen Urnburger Weges zwischen Kniebis- und Friedhofstraße als noch letzter nicht ausgebauter innerörtlicher Gemeindestraße sollen 5000 Euro an Planungskosten eingestellt werden.

Energetische Sanierung der Schule gestrichen

Für die dringende Renovierung der denkmalgeschützten Westwand des Rathauses werden 7000 Euro veranschlagt. Weitere 3000 Euro seien, laut Ortsvorsteher Roland Raible, für die Auffrischung des Treppenhauses im Rathaus und das Tapezieren bis zum zweiten Stock erforderlich. Der schon länger geplante Fahnenmast im Ortskern mit rund 1000 Euro wird über die Markthalle finanziert.

Für die Trennung der Heizung von Sporthalle und Schützenhaus zur Energieeinsparung stehen 2500 Euro an, die allerdings auch mit der Hallensanierung verbunden werden könnten. Gestrichen von der Liste wurde die mehrfach vertagte energetische Erneuerung des Schulgebäudes mit einer Dämmung des Dachgeschossbodens. Grund: Die Investitionskosten in Höhe von 30 000 Euro stehen in keinem Verhältnis zur ermittelten jährlichen Energiekosteneinsparung von fünf Prozent, rund 500 Euro.

Für das bürgerschaftliche Engagement und für die Vereinsjugendarbeit werden wieder knapp 4000 Euro erwartet. Dieser Betrag richtet sich nach der Einwohnerzahl. Für das Projekt „Unser Dorf hat Zukunft“, das 2017 erneut startet und an dem Weitingen nach dem Erfolg 2005 bis 2008 erneut teilnehmen will, sollen 1000 eingestellt werden.

Als Merkposten wird die Erschließung des zweiten Abschnitts der Seite“ für 2017/2018 ins Auge gefasst, aber noch nicht aufgelistet. Die ersten Großprojekte können frühestens für 2019 ins Auge gefasst werden, als da sind: das Feuerwehrgerätehaus (1,3 Millionen Euro), die Sanierung und Erweiterung der Sporthalle mit dem Ausbau des Parkplatzes (2,6 Millionen Euro) und die Rathaussanierung. Denkbar wäre auch eine Lösung mit dem integrierten Anbau des Feuerwehrgeräteshauses an die Sporthalle, die zurzeit in den Gremien diskutiert und geprüft wird.

Dringend notwendig, laut Ortsvorsteher Roland Raible, ist aber eine Sofortmaßnahme an der Sporthalle, in deren Nebenräume schon seit längerem wieder Wasser eindringt (siehe Info-Kasten).

Regenwasser schafft Probleme ohne Ende

Einen Goldesel, der einen Geldsegen bringen könnte, wünschen sich die Ortschafts- und Gemeinderäte angesichts der anstehenden Großprojekte in den vier Ortsteilen. Einen „Segen von oben“ erhält schon die Weitinger Sporthalle, allerdings einen sehr unerwünschten. Über das Flachdach dringt verstärkt Regenwasser in die Nebenräume bis hinunter in die Kegelbahn ein, wie Ortschaftsvorsteher Roland Raible am Montagabend seine Räte informierte. „Ein riesiges Problem“, das schon seit zwei bis drei Jahren immer wieder auftrete und das dringend gelöst werden müsse. Auf Hallensanierung frühestens 2019 könne nicht gewartet werden. Darüber sind sich alle einig. Verwaltungsintern wurden bereits mögliche Maßnahmen besprochen und eingeleitet. Das erste Angebot einer auf Flachdachsanierungen spezialisierten Firma, das eine komplette Abdichtung mit einem Dachaufbau vorsehe, belaufe sich auf rund 60 000 Euro. „Zu viel“, darüber waren sich auch alle einig, angesichts der anstehenden Hallensanierung. Zurzeit werden von der Gemeindeverwaltung weitere Möglichkeiten mit einheimischen Betrieben geprüft, zu denen die Räte auch weitere Tipps hatten. Mit 10 000 Euro müsse aber mindestens gerechnet werden. Jahrelang war auch die Halle selbst mit Wasserschäden betroffen, bis letztlich mit einem kompletten und teuren Dachaufbau Abhilfe geschaffen werden konnte.

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Erstellt:
27.07.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 27.07.2016, 01:00 Uhr

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