Die Talentschmiede
Wieder ist ein Pfeffer-Auszubildender Innungssieger
Eigentlich ist es fast schon nichts mehr Neues, man fragt sich nur: Wann ist der nächste dran? Gemeint sind Mitarbeiter, die ihre Gesellen-, Meister oder Technikerprüfungen nicht nur erfolgreich, sondern auch mit Auszeichnungen abgelegt haben. Nun ist die Schreinerei Pfeffer am Eutinger Bahnhof ihrem Ruf erneut gerecht worden und kann mit Jonathan Schwab wieder einen Innungssieger präsentieren.
Rohrdorf. Der 18-jährige Nagolder absolvierte nach dem erfolgreichen Besuch der Lemberg-Schule in Nagold die seine Ausbildung unter oder Obhut von Pascal Schmitt bei der Schreinerei. Im ersten Lahrjahr besuchte er begleitend die Berufsschule in Nagold, im zweiten und dritten die in Freudenstadt. Seine Gesellenprüfung schloss er als Jahrgangsbester mit der Note 1,5 ab. Sein Gesellenstück und die Arbeitsprobe wurden gar mit der Note 1,3 bewertet.
Als Gesellenstück fertigte er ein „wandhängendes Sideboard“ aus massivem Nussbaum, dessen Korpus außen zum Teil silbern lackiert ist. An den Stirnseiten befinden sich rechts drei Schubladen und links ein kleines Türchen. Das Sideboard kann durch eine synchron verlaufende Schiebefront mit einem mechanischen Vollholzauszug nach beiden Seiten geöffnet werden. Zum Vorschein kommen dabei in der Mitte sechs offene Fächer.
Laut Ausbildungsmeister Pascal Schmitt handelt es sich bei dem optisch und technisch beeindruckenden Möbelstück um ein bisher recht außergewöhnliches, wenn nicht gar einmaliges Gesellenstück, das durch seine Mechanik besonders beeindruckt habe und daher auch zu Recht mit „sehr gut“ benotet worden sei. Eine solche Mechanik finde man eher im Metallbereich.
Als Jahrgangsbester wurde Jonathan Schwab nicht nur mit einer besonderen Belobigung ausgezeichnet, sondern einem Geldpreis von 400 Euro und dazu noch mit dem „Holzkopf-Wanderpokal“ ausgezeichnet. Diesen hatte vor einigen Jahren Armin Lohmeyer vom Kreisforstamt geschaffen. Das kleine Brett vor den Augen bedeute nicht das berühmte sprichwörtliche Brett vor dem Kopf, sondern die beiden Gucklöcher bezeugen den richtigen Durchblick des Gesellen.
Dieser wird ihm neben Pascal Schmitt auch von Firmenchef Willi Pfeffer uneingeschränkt bescheinigt. Von Anfang an habe er gewusst, dass Schwab das Zeug zum Innungsbesten habe. Der Sohn eines selbständigen Polsterers auf dem Nagolder Wolfberg habe geschickte Hände, wisse, wo hinzulangen sei, arbeite hoch konzentriert und kreativ.
Es habe richtig Spaß gemacht mit ihm. Schon nach dem zweiten Lehrjahr habe er selbständig und zuverlässig gearbeitet. Willi Pfeffer ist natürlich stolz über sein weiteres „Juwel“ in seinem Betrieb. Der 18-Jährige wird daher auch nahtlos übernommen. Der frisch gebackene Geselle wird dann im September durch weiteren „Stift“ ersetzt.
Somit bildet die Schreinerei auch weiterhin fünf angehende Schreiner aus. „Alles gute Jungs“, wie Pfeffer betont, die auch schon in den Zwischenprüfungen mit besonderen Leistungen aufgewartet haben und mit Belobigungen bedacht worden sind. So aktuell Lukas Müller aus Grünmettstetten und Robin Weis aus Mötzingen, die sich im zweiten Lehrjahr befinden. Letzterer wurde im Bereich der Lernortkooperation Einzelmöbel im Sonderwettbewerb für Formgebung von der Jury an Rolf-Benz-Schule in Nagold für seinen TV-Schrank noch mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet.
Auch ihnen trauen Willi Pfeffer und Pascal Schmitt eine über-durchschnittliche Gesellenprüfung und eine erfolgreiche Berufslaufbahn zu. Aus der „Talentschmiede für Schreiner“ entsprangen schon mehrere Innungsbeste und „Gute-Form“-Gewinner auf Gesellen-, Meister und Technikerebene, einmal sogar ein dritter Bundessieger.