Wohlfeile Bemerkung

Die Abgeordnetenspalte der Linken-Bundestagsabgeordneten Heike Hänsel wirft die Frage auf, wer im Syrienkonflikt Angereifer und wer Verteidiger ist.

27.10.2016

Von Bernhard Meyer, Tübingen

Frau Hänsel hat in ihrer Abgeordnetenspalte vom Freitag über die deutsche Beteiligung am Krieg in Syrien geschrieben. Ich könnte fast alles unterschreiben, nur eine Formulierung, die sie auch am Samstag auf dem Holzmarkt wiederholt hat, stößt mir sauer auf: „Bomben, egal von welcher Seite, bringen keinen Frieden ...“ Diese Formulierung verwischt, wer in diesem Konflikt Angreifer ist und wer sich verteidigt.

Ein Heer von Halsabschneidern ist von außen ins Land eingefallen, sie haben Städte und Dörfer mit Mörsern und anderen schweren Waffen zerstört und viele Menschen vertrieben, verletzt und ermordet. Wenn das betroffene Land seine Militärmacht einsetzt und versucht seine Bevölkerung vor den Halsabscheidern zu beschützen und die Terrorbanden aus dem Land zu jagen, kann man das doch nicht mit den Taten der Angreifer in einen Topf werfen. Auch wenn der Verteidiger Bomben gegen die Angreifer einsetzt, darf man die doch nicht in einer wohlfeilen Bemerkung mit dem Bombardement der Angreifer gleichsetzen.

Es muss entgegen der westlichen Propaganda bei Linken und anderen frei Denkenden klar sein, dass ein Land sich gegen Aggression verteidigen darf. (…)Durch das Vernebeln, wer Angreifer ist und die Halsabschneider als Werkzeug benutzt, verliert man den Grund unter den Füßen und schwimmt in der westlichen Propagandawelle mit.

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Erstellt:
27.10.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 27.10.2016, 01:00 Uhr

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