Zentimetergenaue Pässe

Fußball Wachendorfs Thomas Schmidt ist bei den Bezirksliga-Teams vor allem wegen seiner tödlichen Pässe gefürchtet. Am vergangenen Sonntag bekam das sein Ex-Club zu spüren.

06.12.2016

Von Florian Dürr

Der Wachendorfer Thomas Schmidt (links) hat vor allem seine Stärken am Ball und kann den tödlichen Pass spielen. Bild: Ulmer

Der Wachendorfer Thomas Schmidt (links) hat vor allem seine Stärken am Ball und kann den tödlichen Pass spielen. Bild: Ulmer

Das erste Tor vorbereitet, das zweite selbst gemacht – Wachendorfs Mittelfeldakteur Thomas Schmidt erwischte beim letzten Spiel vor der Winterpause einen richtig guten Tag. 2:0 schlug er mit dem SV Wachendorf seinen ehemaligen Verein SG Empfingen. Er beschenkte sich zu seinem 31. Geburtstag also selbst. Doch schon in der ganzen laufenden Saison zeigte Schmidt gute Leistungen. So wurde er heute schon zum vierten Mal für die Bezirksliga-Elf des Spieltags der SÜDWEST PRESSE nominiert. So viele Nominierungen haben meistens eher Torjäger wie der Sulzer Philipp Rumpel oder Lucas Haug vom SV Wittendorf. Im Gegensatz zu diesen glänzt Schmidt eher als Vorlagengeber denn als Vollstrecker.

Da sieht auch Wachendorfs Trainer Markus Link seine Qualitäten: „Thomas spielt Bälle, die sonst keiner in der Liga spielt. Er kann den tödlichen Pass zentimetergenau in den Fuß spielen“, zeigt sich Link begeistert und ergänzt: „Ich hatte schon viele Spieler, aber keinen, der das so gut kann.“ Doch Schmidt selbst gibt sich angesichts seiner Leistung gegen Empfingen bescheiden: „Am Sonntag war ich es, im nächsten Spiel ist es wieder jemand anderes. Wichtig ist, dass die Mannschaft Erfolg hat“, sagt Schmidt.

Und Erfolg hat der SV Wachendorf momentan auch: Mit 35 Punkten steht die Mannschaft von Link vor der Winterpause auf Platz zwei der Tabelle und sitzt Spitzenreiter SV Wittendorf mit zwei Punkten Abstand im Nacken. Daran hat auch Schmidt großen Anteil. Denn mit seiner Ruhe am Ball und seiner Übersicht sei der 31-Jährige für die Mannschaft unersetzlich, sagt Trainer Link. Da stimmt auch Schmidt selbst zu: „Ich habe ein gutes Auge und Spielverständnis“, so der Offensivmann. Sein Trainer lobt dabei eines besonders: „Er weiß, wann er das Spiel schnell macht und wann er auch mal das Tempo heraus nehmen muss“, so Link. Denn bei einer Wachendorfer Führung gibt es oft Spieler, die dann nur noch den Weg in Richtung gegnerisches Tor kennen. Da agiert Schmidt als ruhender Pol, bremst seine Teamkameraden und spielt auch mal einen Ball nach hinten, um Zeit zu gewinnen und das Spiel neu aufzubauen. Obwohl er erst seit knapp einem Jahr in Wachendorf Fußball spielt, gehört er wegen dieser Spielweise und seiner Erfahrung schon jetzt zu den Führungsspielern.

Die Erfahrungen sammelte er bei seinen bisherigen Vereinen, wo er unter anderem beim FC Rottenburg in der Landesliga spielte. Von dort wechselte er über die SG Empfingen und Eintracht Rottenburg in der Winterpause 2015/16 nach Wachendorf. „Ich wollte wieder höher spielen und noch einmal eine Veränderung“, begründet Schmidt seinen Wechsel und fügt hinzu: „Bisher bereue ich die Entscheidung nicht.“ Denn in dem kleinen Verein passt das Umfeld und jeder sei mit Leidenschaft dabei.

Mit Wachendorfs Abteilungsleiter Andreas Saile steht Schmidt schon seit seiner Zeit beim FC Rottenburg in Kontakt und so überzeugte Saile den Mittelfeldspieler vom SV Wachendorf. Ob Schmidt noch einmal in der Landesliga auflaufen will, ist er sich nicht sicher, aber: „Man will ja nie was ausschließen“, sagt der 31-Jährige. Vielleicht klappt das ja sogar schon nächste Saison, wenn der SVW aufsteigen sollte. Schmidt gibt sich diesbezüglich noch bedacht, aber sagt auch: „Wenn es klappt, nehmen wir das gerne mit.“

Jetzt steht aber erst einmal die Winterpause vor der Tür. Da will Schmidt die freie Zeit genießen und herunterfahren, um Ende Januar wieder gestärkt mit der Vorbereitung auf die Rückrunde zu beginnen.

Zentimetergenaue Pässe

Der Steckbrief

Name: Thomas Schmidt

Geburtsdatum: 4. Dezember 1985

Beruf: Bankkaufmann

Bisherige Vereine: FC Rottenburg, SG Empfingen, Eintracht Rottenburg

Position: Mittelfeld

Größter sportlicher Erfolg: Aufstieg in die Landesliga mit dem FC Rottenburg

Rechts-/Linksfuß: Linksfuß

Saisonziel: Unter die ersten zwei

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Erstellt:
06.12.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 52sec
zuletzt aktualisiert: 06.12.2016, 01:00 Uhr

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