Zutiefst rassistische Komödie

Zentralrat kritisiert französischen Film „Hereinspaziert!“

„Zutiefst rassistisch“: Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma übt scharfe Kritik an der französischen Komödie „Hereinspaziert!“, die vergangene Woche in den deutschen Kinos angelaufen ist.

26.09.2017

Von tol

Zentralrat kritisiert französischen Film „Hereinspaziert!“

Der Kinofilm von „Monsieur Claude“-Regisseur Philippe de Chauveron produziere und reproduziere rassistische und antiziganistische Stereotype, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag. Zugewanderte rumänische Roma würden durchweg als nicht integrierbare Gegenkultur zur westlichen Zivilisation konstruiert. „Der Zentralrat verurteilt einen derartigen Film, der die Minderheit vor dem Hintergrund einer jahrhundertealten Geschichte der Verfolgung und Stigmatisierung weiter ausgrenzt und stigmatisiert.“

 

„Es ist unerträglich, wie Angehörige der Roma als vormoderne und unzivilisierte ‚Wilde‘ charakterisiert werden“, ergänzte der Zentralratsvorsitzende Romani Rose.

 

Publikumsliebling Christian Clavier spielt in der Komödie einen linken Pariser Intellektuellen, der sich bei einem TV-Duell zu der Aussage hinreißen lässt, er würde jederzeit eine hilfsbedürftige Roma-Familie in seiner Luxusvilla aufnehmen. Prompt steht tags darauf der Roma Babik (Ary Abittan) samt neunköpfiger Familie und Caravan vor dem Tor seines Anwesens.

 

Auch einige französische Kritiker hatten dem Film bei seinem Start in Frankreich rassistische Tendenzen unterstellt.

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Erstellt:
26.09.2017, 18:16 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 29sec
zuletzt aktualisiert: 26.09.2017, 18:16 Uhr

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