Vereine

Zu wenige Minions?

Die Flohhopser der Narrengilde Göttelfingen unterhalten das Publikum bereits wie die Großen. Doch der Gruppe machen Nachwuchssorgen zu schaffen.

18.08.2017

Von Alexandra Feinler

Die Flohhopser der Narrengilde Göttelfingen sind als Minions weithin bekannt. Für die kommende Fasnets-Saison werden allerdings noch weitere Mittanzende gesucht. Bild: Feinler

Die Flohhopser der Narrengilde Göttelfingen sind als Minions weithin bekannt. Für die kommende Fasnets-Saison werden allerdings noch weitere Mittanzende gesucht. Bild: Feinler

Sie heben die Füße bereits schon wie ihre Vorbilder, trotzdem sind die Flohhopser der Narrengilde Göttelfingen gerade einmal zwischen sechs und 13 Jahre alt. Doch die Nachwuchssorge breitet sich auch immer stärker in dieser Gruppe aus.

Wie in vielen Vereinen, so hat auch die Narrengilde Göttelfingen mit den drei Nachwuchs-Stress-Säulen eine Herausforderung angenommen. Denn die Kinder und Jugendlichen sind heute stark schulisch eingebunden und einige sind zudem noch in zahlreichen Vereinen tätig. „Aber das sollte bei uns kein Problem sein. Man darf gerne bei uns zur Probe mitlaufen und mittanzen, es sich anschauen, ausprobieren und danach entscheiden“, erklärt Conny Kern, langjährige Vorsitzende und zusammen mit Carolin Kläs die erste Trainerin der Flohhopser.

An die Namensfindung der jüngsten Tanzgruppe der Narrengilde Göttelfingen erinnert sie sich gerne: „Wir hatten bereits eine Gardegruppe und die Altersspanne zwischen den Tänzerinnen wurde zu groß. Zudem hatten wir einige Jüngere, sodass sich eine zweite Gruppe gelohnt hat. Der Name der Flohhopser entstand dadurch, dass es einfacher war, Flöhe zu hüten, als einen Haufen kleiner und pubertierender Mädchen und weil es sich so toll auf Mohopser reimt“, erklärt Kern. Ihnen wurden von Beginn der Gruppenzeit an die Grundlagen des Tanzens vermittelt. Für die langjährigen ehemaligen Trainerinnen war auch das Miteinander wichtig. „Wir wollten, dass wir viel Spaß zusammen haben, ob in der Probe, bei den Umzügen oder bei Auftritten. Dieser Aspekt steht immer im Vordergrund. Es wird nicht alles so ernst genommen. Es dürfen Fehler gemacht werden, aber es wird trotzdem diszipliniert geprobt“, sagt Kern.

Vom Junior-Tänzer zum Trainer

Sie habe einige Höhepunkte erlebt, denn jeder Tanz sei auf seine Art besonders. „In jedem Auftritt, in jeder Choreographie liegt viel Arbeit und Herzblut der jeweiligen Trainerinnen und Tänzerinnen“, betont Kern. Einige ehemalige Flohhopser sind herangewachsen, haben bei der Garde mitgemacht und sind nun selbst Trainerinnen wie beispielsweise Sandra Teufel. Sie übte zusammen mit Petra Kern, Nathalie Klumpp und Sarah Häfner kürzlich den beliebten „Y.M.C.A“-Tanz a la Minions ein.

Doch die Garde und die Flohhopser zeigen nicht nur Showtänze, sondern pflegen die Tradition des Gardemarschs. „Dieser wird zuerst einstudiert und danach kommt der Showtanz dran“, Sandra Teufel und ergänzt: „Neu ist, dass in der Showtanz-Gruppe die Mädels ab 21 Jahren nicht mehr zwingend als Gardemädchen laufen müssen, sondern auch in den anderen Gruppen ihr Häs gefunden haben.“

Die Garde- und Showtanzgruppe trainiert sich seit einigen Jahren selbst, was zur Gründungszeit Lilo Bender und ihr Vater Franz Müller (Gründungsmitglied) übernommen hatten. Das Häs, das keinesfalls den Tanzmariechen und Karneval-Kleidern gleichen soll, wurde von Lilo Bender, den damaligen Mädchen und dem Narrenrat ausgewählt. Das blaue Oberteil ist eine Art Body, wie der einer Ballerina, mit aufgenähten Borden. Der Rock ist geschnitten wie ein Tellerrock mit aufgesetztem weißem Rand, dazu ein Gürtel, weiße Gardeschuhe, Handschuhe und ein Federhut. Bis heute steht Lilo Bender, die die Garde bis Ende der 1990er-Jahre trainiert hatte, mit Rat und Tat noch zur Seite.

Einiges hat sich in den Jahren verändert. So kamen zur Frauengruppe auch Männer dazu, es gab eine Männershowtanzgruppe und die Figuren der Narrengilde tanzten selbst. Aktuell laufen die Planungen für die kommende Fasnets-Saison. Für diese werden noch Mittanzende für die Flohhopser gesucht, denn auch die Tanzgruppe hat es nicht einfach, Nachwuchs zu finden. Auch die Garde sucht noch Mittänzer, sie trainiert ganzjährig einmal pro Woche in der Korntalhalle in Göttelfingen.

Die Flohhopser nehmen das Training nach den Sommerferien im Narrensaal in Göttelfingen auf, weshalb sich Interessierte an Sandra Teufel und Petra Kern wenden können. Diese werden auch bei der kommenden Schulhofhocketse am 2. und 3. September beim Göttelfinger Rathaus Fragen beantworten.

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Erstellt:
18.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 56sec
zuletzt aktualisiert: 18.08.2017, 01:00 Uhr

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