Abwrackprämie

Zweitakt-Stinker

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat eine Abwrackprämie für Mopeds und Roller vorgeschlagen.

25.07.2016

Von Prof. Roland Irslinger, Tübingen

Kleine Zweitakter spielen eine beachtliche Rolle bei der Verschmutzung städtischer Luft, je nach Schadstoff das Hundertfache und mehr im Vergleich zu einem Viertakter! Darunter befindet sich Feinstaub aus Verbrennungsrückständen sowie Benzol. Wer an der Ampel zwei Minuten hinter einem ratternden Zweitakter steht, kann sich die Schachtel Zigaretten glatt sparen.

Zweitakt-Stinker sind auch wegen der hohen CO2-Emissionen längst nicht mehr zeitgemäß. Eine Abwrack-Prämie kann einen Beitrag zur Verbesserung der Tübinger Stadtluft leisten. Wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen kommt, sind E-Bikes gleichzeitig ein Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Und weniger Geknatter gäbe es gratis obendrein. Vier Fliegen mit einer Klatsche, ein bisschen mehr „blau“ für Tübingen, da darf der Gemeinderat nicht nein sagen!

Ein Verbrennungsmotor gehört nicht mehr in ein Moped oder einen Roller, da hat Herr Palmer recht. Verbrennungsmotoren auf fossiler Basis gehören aber auch nicht mehr in Autos und Busse. Während bei E-Bikes ein Elektromotor kein Problem mehr ist, leistet die Auto-Lobby noch erfolgreich Widerstand. Die beabsichtigten Mehreinnahmen aus einer Erhöhung der Parkgebühren sollten dazu verwendet werden, Gratis-Parkplätze für E-Autos bereitzustellen, zeitlich unbegrenzt, auf allen gebührenpflichtigen und Anwohnerparkplätzen. Mehrere Städte machen dies bereits vor. Das wäre für die Stadt kostenneutral und noch ein kleines bisschen mehr „blau“.

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Erstellt:
25.07.2016, 16:46 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 25.07.2016, 16:46 Uhr

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