Wotan Wilke Möhring wird 50

Zwischen rotem Teppich und Fankurve

Der Schauspieler Wotan Wilke Möhring wird 50 Jahre alt und hofft auf den Pokalsieg der Borussia.

23.05.2017

Von DPA

Führt ein bewegtes Leben: Wotan Wilke Möhring. Foto: dpa

Führt ein bewegtes Leben: Wotan Wilke Möhring. Foto: dpa

Köln. Er war Punk, Soldat, Model und Türsteher. Und zwar nicht in irgendwelchen Filmrollen, sondern im echten Leben. Wotan Wilke Möhring liebt Gegensätze und hasst Schubladen. Er fühlt sich auf roten Teppichen wohl, zieht aber Fußballstadien vor, ist geschieden, hat drei Kinder und lebt mit seiner Freundin in Köln. Heute wird der in Detmold geborene Schauspieler 50 Jahre alt.

Die fünfte Null ist Möhring nicht anzusehen. Körperlich ist er gut in Schuss, schauspielerisch nimmt man ihm auch noch den etwas kindlich wirkenden Punk ab, wie in seinem aktuellen Kinofilm „Happy Burnout“. „Man fühlt sich so alt, wie man sich fühlt“, sagte er kürzlich. „Irgendwas zwischen 35 und 70. Manchmal auch wie 16. Je nachdem, wie albern man ist.“ Er wisse gar nicht, „wie sich die 50 anfühlen soll“.

Als junger Punk Autos geknackt

An filmreifen Erlebnissen dürfte es nicht mangeln. Der frühere Waldorfschüler aus bürgerlichem Haus knackte als junger Punk Autos und warf Farbbeutel auf ein Fast-Food-Restaurant. Als er bemerkte, dass die Szene Verhaltensregeln aufstellt („Punks dürfen nicht in den Urlaub fahren“), ging er zum Bund. Vom Punk zum Fallschirmjäger, das ist nicht die einzige Anekdote seines Lebens. Möhring ging in San Francisco betteln, machte eine Ausbildung zum Elektriker, arbeitete in Berlin als Türsteher und Model und studierte Wirtschaftskommunikation. Bis er seine Bestimmung fand: Mit 30 Jahren erhielt er in „Die Bubi-Scholz-Story“ (1998) eine Filmrolle. Der Ruhrpottfilm „Bang Boom Bang“ (1999), die Kifferkomödie „Lammbock“ (2001) und die Thriller „Das Experiment“ (2001) und „Anatomie 2“ (2003) machten ihn zum deutschen Kinostar.

In den vergangenen Jahren hat die Karriere noch einmal Fahrt aufgenommen. Möhring wurde 2013 „Tatort“-Kommissar im Norden und spielte Old Shatterhand im „Winnetou“-Remake auf RTL (2016). Für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ ist er „eine Art Universalbesetzung markanter Männlichkeit, von überraschender, oft unergründlicher Emotionalität“ (2014).

Abschalten vom Filmgeschäft kann Möhring beim Fußball. Er steht oft mit Bier und Zigarette im Dortmunder Stadion und taucht auch mal mit Trikot und Schal auf einer Filmpremiere auf. Zum 50.?Geburtstag wünscht er sich nur eins: dass seine Borussia vier Tage später in Berlin den DFB-Pokal holt. dpa

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Erstellt:
23.05.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 07sec
zuletzt aktualisiert: 23.05.2017, 06:00 Uhr

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