A Star is Born

A Star is Born

Musik-Drama mit Lady Gaga, die sich als junge Sängerin Ally in einen absoluten Superstar der Country-Musik verliebt.

02.10.2018

Von Madeleine Wegner

A Star is Born
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Es ist die fünfte Hollywood-Auflage des Stoffs. Judy Garland, James Mason, Barbra Streisand und Kris Kristofferson verkörperten die Hauptrollen bereits. Und jetzt sind es Bradley Cooper, bekannt seit der „Hangover“-Reihe, und Lady Gaga, die das Drama um Ruhm und Niedergang im Showbiz in „A Star is born“ aufs Neue verkörpern. Cooper spielt dabei nicht nur den alkoholkranken alternden Countryrock-Star Jackson Maine, der Film ist auch sein Regie-Debüt. Nach einem Auftritt landet Maine zufällig in einer Schwulenkneipe, in der die junge Ally singt. Sie arbeitet in einer Kantinenküche und glaubt nicht mehr daran, als Sängerin erfolgreich zu sein. Zu viele Leute bescheinigen ihr, mit ihrer Nase nicht bühnentauglich zu sein.

Damit ist alles angerichtet für eine Pretty-Woman-Schnulze, in der ein einfaches Mädchen von einem erfolgreichen und erfahrenen Mann vor ihrem vorgezeichneten Schicksal bewahrt wird. Und in der sie sich in ihn verliebt, trotz all seiner Unvollkommenheit. Er holt sie zu sich auf die Bühne, arrangiert ihre selbstgeschriebenen Songs und macht sie so zum Star. Bald überstrahlt ihr Erfolg den seinigen. Um der arg dünnen Story etwas mehr Tiefe zu verleihen, wird die schwere Kindheit und Familiengeschichte des Sängers immer wieder eingestreut.

Filmisch hat die Neuinszenierung durchaus Qualitäten. Eindrucksvolle Bilder gibt es in den Konzertteilen, und in den besten Momenten kommt zwischen den Bradley und Ally so etwas wie echte Nähe und ein tiefes Verständnis füreinander zum Vorschein. Cooper verkörpert den Musiker, der an seinem Beruf zugrunde geht, mit Charme und Intensität. Überzeugend auch Sam Elliott als dessen in Hassliebe mit ihm verbundenen Halbbruder Bobby. Lady Gaga kann ihre Rolle durchaus phasen weise glaubwürdig verkörpern, wenngleich sie ihre Lippen
etwas häufiger schürzt, als es der Rolle im Film guttut. Und einige eigens komponierte Songs des Films haben sogar Ohrwurm-Qualitäten.

Am Ende bleibt aber nach 136 Minuten das fade Gefühl zurück, nichts Neues erlebt zu haben. Das Musikbusiness wird in
altbekannten Klischees vorgeführt, die Geschlechterrollen sind konventionell verteilt und das Ende gerät hollywoodtypisch melodramatisch.

Man hat solche Geschichten schon zu oft gesehen, als dass es einer Neuverfilmung bedurft hätte.

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Erstellt:
02.10.2018, 01:37 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 05sec
zuletzt aktualisiert: 02.10.2018, 01:37 Uhr

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