A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando

A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando

Viertes Abenteuer der beliebten Spielzeughelden rund um Cowboy Woody und seine Freunde aus der Pixar-Trickschmiede.

13.08.2019

Von Madeleine Wegner

Toy Story: Alles hört auf kein Kommando

Woody kennt seinen Platz und seine Aufgabe. Er setzt alles daran, sein Kind glücklich zu machen. Nachdem der Cowboy-Sheriff jahrelang das Spielzeug-Universum in Andys Kinderzimmer angeführt hat, spielt Andys kleine Schwester Bonnie immer seltener mit ihm. Doch der verantwortungsbewusste Woody lässt das Mädchen nicht im Stich, begleitet sie heimlich zur Vorschule und ist auch nicht ganz unschuldig an der Geburt von Forky: einem klapprigen Spielzeug, das Bonnie aus Abfällen gebastelt hat.

Forky ist genau genommen keine Gabel, wie der Name vermuten ließe, sondern ein „Göffel“, ein Löffel mit Zinken. Der kleine Plastik-Kerl ist ein bemitleidenswert zwiegespaltenes Wesen – nicht nur in seiner Funktion als Essbesteck, sondern auch in seiner Identität als Spielzeug. Das stürzt ihn in eine schwere Sinnkrise: Immer wieder will der suizidale Göffel der Welt entfliehen und sich in dunkle, mufflige Mülleimer stürzen.

Identitäts- und Sinnkrisen hatte schon die erste „Toy Story“ aus dem Jahr 1996 (die zugleich der erste vollständig am Computer erstellte Kinofilm war) thematisiert. Doch das vierte Animationsabenteuer „Toy Story: Alles hört auf kein Kommando“ treibt die Sinn- und Selbstfindung, die individuelle Suche nach dem richtigen Platz in der Welt, auf die Spitze. Den passenden Rahmen dafür bietet ein abenteuerlicher und actionreicher Roadtrip – Bonnie und ihre Eltern machen einen Ausflug mit dem Wohnmobil, auf dem natürlich prompt Forky verloren geht.

Auf der Reise trifft Woody auch seine alte Liebe Porzellinchen wieder. Die blonde Porzellanpuppe hat eine erstaunliche Wandlung durchgemacht: Als taffe, starke und emanzipierte Frau kommt sie prächtig ohne Mann und Kind aus. Viel lieber stürzt sie sich Tag für Tag in neue Abenteuer und will entdecken, was die Welt ihr zu bieten hat.

Das vierte Toy Story-Abenteuer bietet Figuren mit Tiefgang und auch Humor, jedoch nicht so ausgeprägt, wie man es von Animationsfilmen erwartet. Dafür gibt es eine Extra-Portion Action und Verfolgungsjagden. Zu bedenken ist, dass die gruseligen Bauchredner-Puppen, die in der zweiten Hälfte des Films immer wieder auftauchen, kleineren Kindern Angst einjagen könnten.

Ein ungewöhnlicher Animationsfilm, der Fragen nach dem Sinn des Seins stellt und mehr auf Action als Humor setzt.

A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando

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Erstellt:
13.08.2019, 15:40 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 06sec
zuletzt aktualisiert: 13.08.2019, 15:40 Uhr

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