Nett plätschernde Komödie um eine Leiche auf Reisen, die von der großen Leinwand leicht überfordert ist.

Bis zum Ellenbogen

Nett plätschernde Komödie um eine Leiche auf Reisen, die von der großen Leinwand leicht überfordert ist.

24.11.2015

Von che

Bis zum Ellenbogen

In den Schweizer Alpen knallen sie buchstäblich zusammen: der schnöselige Jungunternehmer Achim (Jan Josef Liefers) und der mürrische Berufsschmarotzer Willi (Stefan Kurt). Zum Glück ist da noch Sven (Regisseur Justus von Dohnányi), der die beiden Kampfhähne in seiner Ferienhütte mit Käse und Wein zum Waffenstillstand nötigt. Dummerweise ist der Gastgeber kurz darauf tot, und für Achim und Willi stellt sich die Frage: Wohin mit der Leiche?

Wer dieses für eine äußerst konstruierte Geschichte hält, kennt den Rest der Handlung noch nicht. Svens Andeutungen von leicht zu erbeutendem Schwarzgeld vereint die Klassenfeinde in Sachen Gier, und so eilen sie mit dem Toten auf dem Autodach quer durch das gerade zur Fußball-WM taumelnde Deutschland bis zum Ellenbogen, der Nordspitze von Sylt. Mangels stimmigem Drehbuch wird der Trip mit frei improvisiertem Slapstick, aus der Hüfte geschossenen Kalauern und Pointen aus der Grabbelkiste des Leichenentsorgungs-Genres gefüllt. Dazwischen gibt?s zarte Ansätze von Sozialsatire und viel Leerlauf.

Weil Liefers und Kurt, jeder auf seine Art, begabte Komödianten sind, langweilt man sich aber nicht allzu sehr. Und dass dieses von drei Theater-Freunden mit Mini-Budget und in offenbar heiterster Stimmung heruntergekurbelte Guerrillafilmchen letztes Wochenende den drittbesten Kopienschnitt in den deutschen Kinos erzielte, ist doch auch sehr sympathisch.