Chuck und Larry - Wie Feuer und Flamme

24.11.2015

Wenn Dominique Pinon, der knautschgesichtige Bösewicht aus dem Tübingen-Kultfilm „Diva?, nachts bei Regen die Autobahn entlang braust, während das Radio den Gefängnisausbruch eines Kinderschänders vermeldet, ist man als Zuschauer geneigt, zwei und zwei zusammenzuzählen. Die Rechnung wäre in diesem Fall freilich ohne Regisseur Claude Lelouch, 70, gemacht, in dessen neunundvierzigstem Film beinahe nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Flankiert wird der undurchsichtige Autofahrer von einer Friseuse (Audrey Dana), die auf dem Weg zum Elternbesuch von ihrem Bräutigam an einer Tankstelle ausgesetzt wird, und einer Bestseller-Autorin (Fanny Ardant), die möglicherweise nicht nur literarische Mordphantasien hegt. Zwischen diesen drei Personen entspinnt sich ein vergnügliches Verwirrspiel, in dem kriminalistische und situationskomische Elemente souverän ausbalanciert sind.

Zwei Filmdrittel lang ist das höchst ansehnliches Unterhaltungskino der guten alten französischen Schule; danach wird ein bisschen viel erklärt und umständlich aufgedröselt. Trotzdem ein schöne Überraschung, dass Altmeister Lelouch 40 Jahre nach seinem Oscar-Gewinn nochmals eine so leichtläufige Krimikomödie auf die Leinwand zaubert.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 31sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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