Zwischen Actionhatz und Stilavantgarde hat Bourne auch im dritten Anlauf noch ausreichend Puste.

Das Bourne Ultimatum

Zwischen Actionhatz und Stilavantgarde hat Bourne auch im dritten Anlauf noch ausreichend Puste.

24.11.2015

Von che

14.09.2015 Das Bourne Ultimatum
© null 01:19 min

Jason Bourne (Matt Damon), der Actionheld für die etwas intellektuellere Zielgruppe, ist zurück. An seiner Mission hat sich nichts verändert. Wieder ist er Jäger und Gejagter: auf atemloser Suche nach seiner Identität, die ihm als Mordmaschine in Diensten der CIA abhanden gekommen ist, und zugleich gehetzt von seinen ehemaligen Vorgesetzten, die Bournes Wühlen in der Vergangenheit einen tödlichen Riegel vorschieben wollen.

Erneut geht die wechselseitige Hatz in halsbrecherischem Tempo um die halbe Welt, und die einzelnen Episoden des Kräftemessens gleichen sich vor unterschiedlichen Kulissen teilweise bis aufs Haar.

Dass die Serie trotzdem einen dritten Blick lohnt, liegt zum einen an der noch ein bisschen verwegeneren Inszenierung von Regisseur Paul Greengrass, der schon für Teil zwei verantwortlich war und und dazwischen die vorzügliche 11.-September-Rekonstruktion „Flug 93? abgeliefert hat.

Zittrige, oft porennahe Handkamera-Bilder und die blitzlichthafte Montage treiben Protagonisten und Zuschauer vor sich her und erzeugen ein atmosphärisch intensives Szenario auswegloser Bedrohung. Popcorn(kino)-Fans müssen da höllisch aufpassen: wer einmal zu tief in die Tüte schaut, könnte das Wichtigste schon verpasst haben.

Noch weiter zugespitzt ist auch die Sozialkritik. Besonders die Auftaktsequenz in der Londoner Waterloo-Station entwirft das schon sehr Schäuble-nahe Schreckbild staatlicher Totalkontrolle mit Überwachungskameras, omnipräsenten Horch- und Spähposten, der nur entrinnen kann, wer über die Gegenschlag-Kapazitäten eines James Bond oder eben Jason Bourne verfügt.

Das Bourne Ultimatum

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 42sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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schon_gesehen 07.09.200712:00 Uhr

Soso, Daniel Brühl spielt also einen wichtigen Part... Manchmal kann ich über die Verleihinfos der Filmstudios nur den Kopf schütteln.
Nichtsdestotrotz ein guter Film, bei dem es sich lohnt, im Kino weiter hinten zu sitzen. Wer den Vorgänger "The Bourne Supremacy", ebenfalls von Paul Greengrass, kennt, der weiß was ich meine ;:-)

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