Rätselhafte Liebesgeschichte zweier Brieffreunde, die in verschiedenen Zeitzonen leben.

Das Haus am See

Rätselhafte Liebesgeschichte zweier Brieffreunde, die in verschiedenen Zeitzonen leben.

24.11.2015

Von Dorothee Hermann

Das Haus am See

Sich in jemanden verlieben, den man noch nie gesehen hat: Das klingt nach Internet, aber noch viel anrührender ist es ja, wenn schön altmodisch richtige Briefe im Spiel sind. Die Ärztin Kate (Sandra Bullock) gibt ihr Haus am See auf, um wieder in einem Großstadtkrankenhaus zu arbeiten. Im Briefkasten hinterlässt sie einen Zettel mit ihrer neuen Adresse für den Nachmieter. Außerdem seien die Pfotenspuren auf dem Steg schon bei ihrem Einzug da gewesen. Der neue Mieter findet aber keine.

Ein Briefwechsel setzt ein, aus dem allmählich eine Liebesgeschichte wird. Bloß gibt es da ein Problem: Kate und der junge Architekt Alex (Keanu Reeves) können sich nie treffen, denn sie leben in verschiedenen Zeitzonen, zwei Jahre voneinander entfernt. Nur der Briefkasten vor dem Haus am See, wohin Kate an freien Tagen sehnsüchtig zurückkehrt, ist für beide erreichbar. Ein verhalten-melancholisches Comeback für das Hollywood-Traumpaar aus „Speed?.

Das wie auf dem Wasser schwebende Haus erinnert an eine Mischung aus Frank Lloyd Wright und einem viktorianischen Gewächshaus. Die eigentümliche Liebesgeschichte spiegelt emotionale Sehnsüchte, die im postmodernen Alltag keinen Raum mehr zu haben scheinen. Erst recht nicht bei Kates Freund Morgan, einem unsensiblen Geschäftsmann. Allmählich tauchen immer mehr Bruchstücke aus Kates und Alex? früherem Leben auf. Man kann nicht ganz sicher sein, ob man das Ende wirklich für ein Happyend halten darf.