Das perfekte Geheimnis

Das perfekte Geheimnis

Sieben Freunde bringen mit einem Spiel Spannung in den Abend: Jeder muss den anderen alle Nachrichten zeigen, die auf dem Handy ankommen.

30.10.2019

Von Madeleine Wegner

Hat nicht jeder irgendetwas zu verbergen? Das erhofft sich Eva zumindest. Sie und ihr Mann haben die besten Freunde zum Essen eingeladen. Die Runde ist miteinander so vertraut, dass der Abend gähnend langweilig zu werden droht. Ein Spiel muss her. Also schlägt Eva vor, dass jedes Smartphone während des viergängigen Abendessens auf den Tisch gelegt, jede eingehende Nachricht vorgelesen und jeder Anruf auf Lautsprecher gestellt wird. Das emotionale Chaos und so manch delikate Enthüllung sind vorprogrammiert.

Bora Dagtekin („Fack ju Göhte“, „Türkisch für Anfänger“) hat mit „Das perfekte Geheimnis“ den bereits vielfach adaptierten italienischen Stoff „Perfetti Sconosciuti“ (2016) neu verfilmt. Dabei sind es gar nicht so sehr die eigentlichen Geheimnisse, die für Spannung sorgen, auch wenn die Anspannung, Nervosität und das fehlende Vertrauen der Freunde deutlich spürbar ist.

Vor allem ist es das deutsche Star-Ensemble (insbesondere die drei Schauspielerinnen), die den Film sehenswert machen. Karoline Herfurth (Charlotta) und Elyas M‘Barek (Leo) geben das emanzipierte Ehepaar – er hütet die Kinder, sie geht schuften. Wotan Wilke Möhring (Rocco) und Jessica Schwarz (Eva) geben das langjährige, scheinbar emotionslose Paar. Frisch verliebt hingegen sind Frederick Lau und Jella Haase als Simon und Bianca. Nur Florian David Fitz kommt als Pepe allein zum Abendessen. Das Staraufgebot geht sogar am Telefon weiter, wenn die Stimmen etwa von Katja Riemann, Alexandra Maria Lara und Anna Maria Mühe zu hören sind. Doch so manches Telefon-Geheimnis wirkt arg konstruiert – vor allem aber das absurd perfekte Wohlfühl-Ende.

Ob das Spiel auch im wirklichen Leben so ein emotionales Chaos anrichten oder für viel mehr Langeweile sorgen würde?

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