Multikulti-Wohlfühl-Film mit kritischen Ansätzen und Hollywood-Finale.

Davids wundersame Welt

Multikulti-Wohlfühl-Film mit kritischen Ansätzen und Hollywood-Finale.

24.11.2015

Von vor

Davids wundersame Welt

22 Mann mit Schlagholz und einem Lederball ? ist das nicht Cricket? Dieses seltsame Spiel aus England, dessen Regeln der gemeine Kontinentaleuropäer genauso wenig begreift, wie die beim Baseball? Leider hilft der britische Film „Davids wunderbare Welt? dem Zuschauer da auch nicht viel weiter.

Aber darum geht es auch gar nicht. London im Jahr 1960: Cricket, das ist für den elfjährigen David Wiseman (etwas farblos gespielt von Newcomer Sam Smith) der Schlüssel zu einer anderen Welt. Zu der er nicht gehört, weil er jüdisch erzogen wird und die Eltern null Verständnis für die Leidenschaft des Heranwachsenden haben. Erschwerend kommt hinzu: David interessiert sich zwar brennend für Cricket, ist aber auf dem Feld eine Niete. Das ändert sich mit den neuen Nachbarn. Die stammen aus Jamaica, sind schwarz, freundlich, tolerant und lebenslustig.

Vor allem aber können Papa Dennis (US-Star Delroy Lindo) und Tochter Judy (na was wohl?) Cricket spielen ? wovon David sehr profitiert. Leider werden die netten Neuen von der latent bis offen rassistischen, weißen Nachbarschaft noch weniger geduldet als Davids jüdische Familie.

Genug spannendes, sozialkritisches Potenzial also hinter dem Cricket- und „es ist nicht leicht erwachsen zu werden?-Plot. Doch das nutzt Regisseur Paul Morrison leider nur teilweise. Dafür gibt?s ein echt kuscheliges und ziemlich amerikanisches Ende.