Der Ozean als großes Schauwert-Spektakel. Mit Ohrenstöpseln ein echter Genuss.

Deep Blue

Der Ozean als großes Schauwert-Spektakel. Mit Ohrenstöpseln ein echter Genuss.

24.11.2015

Von che

Deep Blue

Eine Ansichtskarte aus Fernost. Aus Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon. Mit den exotischen Motiven darauf, natürlich. Man sieht Lotusblumen-Pflückerinnen auf dem Teich und die Heerschar der Rikscha-Fahrer im Großstadttreiben. Hintendrauf ist die Botschaft an daheim gekritzelt. Nicht mehr als die üblichen paar Zeilen: "Es ist heiß hier, kaum auszuhalten. Aber mächtig was los, tolle Stadt."

Regisseur Tony Bui durfte seinen Film in Vietnam drehen. Der Exil-Vietnamese aus den USA, der aufmerksam durch die Straßen der Stadt geht und hier seine Short Cuts findet. Er schärft seinen Blick an Alltäglichkeiten. Da passiert nicht viel. Selbst wenn die Paarungen genug an Konfliktpotenzial haben: der Rikscha-Fahrer, der sich in eine Prostituierte verguckt, das Straßenkind, das seinem geklauten Bauchladenunternehmen hinterher jagen muss und dabei eine Begleitung findet. Und Harvey Keitel als ehemaliger GI, der als Versöhnungsgeste seine vietnamesische Tochter sucht.

Bui beschaut sich das alles mit zurückhaltender Zärtlichkeit und wendet dann im entscheidenden Moment seinen Blick ab, wenn etwa der GI-Vater und die Tochter sich zur Aussprache treffen. Denn das ist zu privat, das geht uns nichts an, das muss nicht ausgetreten werden. Es reicht, sich die Zeit zu nehmen und die Geschichten sich ganz langsam entwickeln zu sehen.

Bui gönnt ihnen auch ein versöhnliches Ende und lässt dafür Lotusblüten durchs Wasser treiben. Blüten regnen von den Bäumen. Das Glück in seiner aufblitzenden Vergänglichkeit. Mit gemessenem Schritt geht man darauf zu. Alles ganz ruhig. Keine Action. Manche werden dazu langweilig sagen. Lässt man sich aber auf das bedächtige Tempo ein, wird man Entspannung finden.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 49sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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Josefos 27.02.200412:00 Uhr

Schöne Tierbilder, aber die Tierwelt wird mal wieder auf Fressen und Gefressenwerden reduziert.

Luzie, Felix & Napoleon 22.02.200412:00 Uhr

Ganz klarer Pluspunkt für die Musik: Besser als Dieter Bohlen! Der Film lässt unser Robbenherz höher schlagen.Empfehlenswert für alle, die gerne Fisch essen....

Katharina 20.02.200412:00 Uhr

Wunderschöne Aufnahmen, guter Zusammenschnitt, sehr sehenswert!
Ist hoffentlich bald auf DVD zu bekommen! Und soo schlecht wie die Musik bewertet ist war sie sicher nicht. Zum Teil waren die Bilder so faszinierend, daß ich die Musik nicht mehr wahrgenommen habe!

17.02.200412:00 Uhr

Ein Film für jeden Taucher und Meeresliebhaber. Ok, die Musik ist wirklich ziehmlich pompös, der Sprecher auch nicht so der Hit. Aber die Bilder sind toll, Delphine/Wale zienhmlich überrepräsentiert.

Florian 03.02.200412:00 Uhr

Zum Teil wirklich phantastische Aufnahmen!! Sogar lustige Szenen sind dabei. Eher enttäuschend ist in der Tat der Soundtrack, woran aber keineswegs die Berliner Philharmoniker "schuld" sind, als vielmehr das recht schwache score.

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