Smarter Gruselfilm, und jetzt auch ein kleines Denkmal für New Orleans und seine Magie.

Der verbotene Schlüssel

Smarter Gruselfilm, und jetzt auch ein kleines Denkmal für New Orleans und seine Magie.

24.11.2015

Von che

Der verbotene Schlüssel

Ein bisschen wehmütig stimmt dieser Film, beschwört er doch ein New Orleans herauf, das es nach Flut und Exodus vielleicht nie wieder geben wird. Zwar spielt das Stadtbild nur eine Nebenrolle, umso präsenter ist von vielen kulturellen Einflüssen, der einzigartigen Landschaft und der allgegenwärtigen Vergangenheit rührende Magie, mit dem okkulten Ritual des Voodoo als mystischem Sahnehäubchen.

Die Geschichte des Films will man aber doch lieber in der Fantasie als in der Wirklichkeit aufgehoben wissen. Schauplatz ist ein Herrschaftshaus in den Sümpfen, wo die junge Caroline (Kate Hudson) eine Stelle als Pflegerin des schwer kranken Hausherrn antritt. Bald merkt sie, dass an der Sache etwas faul ist. Wird der alte Mann von seiner resoluten Frau langsam in den Tod getrieben? Ist dabei womöglich fauler Voodoo-Zauber im Spiel? Hinter die ganze Dimension des Komplotts kommt Caroline aber erst spät, vielleicht zu spät.

Ungeachtet einiger Längen ist „Der verbotene Schlüssel? ein clever eingefädelter und intelligent aufgelöster Gruselfilm der alten Schule. Statt Schockeffekten dominieren Stimmungen, geschöpft aus dem unheimlichen Flair des Bayou, seinem verschrobenen Menschenschlag und Blitzlichtern aus der Vergangenheit, als unbotmäßige Schwarze am nächsten Baum aufgeknüpft wurden.

Bis zum Schluss lässt Regisseur Iain Softley offen, ob wir lieber unserem Verstand vertrauen oder an Hokuspokus glauben sollen, und bringt dann beides verblüffend in Einklang. Und neben dem (hoffentlich nicht letzten) Blick auf das alte New Orleans gibt es auch ein ? zuweilen aber sehr Furcht erregendes ? Wiedersehen mit den Altstars Gena Rowlands und John Hurt.