Kühn entwickeltes Wechselspiel zweier Migranten-Schicksale in Afrika und Europa.

Die Vögel des Himmels

Kühn entwickeltes Wechselspiel zweier Migranten-Schicksale in Afrika und Europa.

23.11.2015

Von che

Die Vögel des Himmels

Regisseurin Eliane de Latour erzählt von zwei jungen Männern aus der Elfenbeinküste, die voller Euphorie ins gelobte Europa gewandert sind, illegal versteht sich. Halb im Ernst fühlen sie sich wie stolze Krieger, die dereinst mit fetter Beute heim kehren werden.

Der eine, Otho, wird schnell geschnappt und nach Afrika zurück verfrachtet, wo er nach überschwänglichem Empfang alsbald zum Versager gestempelt wird. Derweil versucht der andere, Shad, sich halbwegs ehrbar in Paris und London durchzuschlagen, was ohne Papiere aber beinahe unmöglich ist. Krumme Geschäfte oder sich exzessiv ausbeuten lassen, sind die Alternativen. Einen Augenblick lang winkt ihm das Glück in Gestalt der Lesbe Tango, die ihn als eine Art Schutzengel vor dem Schlimmsten abschirmt und die sich dadurch selbst aus ihrer sozialen Isolation befreit.

Mit großer epischer Wucht und auf der Basis akkurater Recherche in beiden Kontinenten entwickelt die Regisseurin die Geschichten parallel. Dabei gelingt ihr das Kunststück, wilde Poesie und harten Sozialrealismus in einen selten erlebten Einklang zu bringen.

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Erstellt:
23.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 23.11.2015, 12:00 Uhr

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