Findet Dorie

Findet Dorie

In der Fortsetzung von „Findet Nemo“ begibt sich die vergessliche Fischdame auf eine abenteuerliche Reise quer durch den Pazifik.

11.10.2016

Von Dorothee Hermann

Findet Dorie

  Der orangefarbene Clownfisch-Junge Nemo ist wieder da, aber nur als Sidekick des tiefblauen Doktorfisch-Mädchens Dorie. Sie kann sich so wenig merken, dass ihr sogar die Eltern abhanden kommen. Deshalb muss sie auf die harte Tour erwachsen werden und durchquert auf der Suche nach ihrer Erzeugern mutterseelenallein den Pazifik.

Deutlich vielschichtiger als Dorie, die auch als ausgewachsener Fisch ihre niedlich-nervende Kleinkind-Persönlichkeit nie ganz ablegt, ist der resignierte Oktopus Hank. Er will eigentlich nur noch in ein käfigartiges Aquarium, um für immer in Ruhe gelassen zu werden. Ausgerechnet er entfaltet actionstarke Fähigkeiten. Seine Camouflagekünste, sich farblich der jeweiligen Umgebung anzupassen, sorgen für erfrischende Gags. Mit einem beachtlichen Reflexionsvermögen gesegnet, hat Hank vorgebliche Tierfreunde in Menschengestalt längst als gefährlichste Gegner der Meerestiere ausgemacht.

Andererseits ist es gerade ihre Naivität, die Dorie liebenswert macht: losgehen, herumbrüllen – statt gleich zu überlegen, dass dadurch Feinde aufmerksam werden könnten. US-Regisseur Andrew Stanton zeigt sehr schön, wie der vergessliche Kindskopf Dorie lernt, für andere einzustehen und sich Stück für Stück sogar die Erinnerung an die Eltern zurückholt.

Zwar lässt Produktionsdesigner Steve Pilcher das Korallenriff der Doktorfische in den Farben eines Südsee-Traums leuchten, doch mehr als ein „Nemo“-Abklatsch ist diese Pixar-Produktion kaum.

Etwas flaues Menscheln unter Wasser, aber mit spektakulärem Finale.

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Erstellt:
11.10.2016, 23:01 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 11.10.2016, 23:01 Uhr

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