Dokumentarfilm über Mitarbeiter von Callcentern in Indien.

John and Jane

Dokumentarfilm über Mitarbeiter von Callcentern in Indien.

24.11.2015

John and Jane

Was denken eigentlich Kinder und Jugendliche über Kinder- und Jugendfilme? Das wollen wir in dieser neuen Filmkritiksparte künftig wissen. Eröffnet wird sie von Judith Schweizer (16), die mit Harry Potter aufgewachsen ist.

„Aber wir haben etwas, was Voldemort nicht hat: Etwas wofür es sich zu kämpfen lohnt? ist Harry Potters dramatischer Schlusssatz, bevor die Kamera über den Wald fährt und auf ein von Nebel verhangenes Hogwarts schwenkt. Man wünschte sich, jemand hätte dafür gekämpft, dass keines der Harry Potter Bücher verfilmt worden wäre. Denn wer kann sich noch daran erinnern, wie er sich Hermine Granger, oder einen andere Figur vorgestellt hat, bevor es die Potter-Filme gab?

Ich persönlich weiß nur noch, dass Professor Snape in meiner Gedankenwelt völlig anders aussah, nicht aber wie. Es ist doch eigentlich wirklich traurig, wie die Bilder, die sich in unseren Köpfen entwickeln, wenn wir ein Buch lesen, zerstört werden ? erst recht, wenn das Buch jede Figur und jeden Ort so spannend und einzigartig beschreibt.

Ein Buch wie Harry Potter gelungen zu verfilmen, ist einfach so gut wie unmöglich, dennoch kann man nicht sagen dass „Harry Potter und der Orden des Phoenix? völlig misslungen ist. Die über 1000 Seiten des fünften Bandes wurden in die nur 138 Minuten des Filmes hinein gepackt.

Durch die drastischen Kürzungen, entsteht teilweise eine Geschichte die nur so wenig mit dem geschriebenen Text in Verbindung steht, dass man es gar nicht mehr merkt, wenn Blocks von 100 Seiten in einer Minute zusammengefasst werden. Das hilft sehr dabei, nicht auf Szenen zu warten, die dann doch nicht auftauchen.

Wirklich toll ist aber vor allem eine neue Figur: Imelda Stauntonals als Dolores Umbright ist, egal ob man sie sich nun so vorstellte oder nicht, einfach genial. Vom Gesicht, den Blicken über die Kleidung bin zum Freundlichkeit vortäuschenden, bedrohlichen Kichern. An diesem Kichern kann man sich als Zuschauer richtig freuen, während Harry und seinen Freunde auf der Leinwand darunter leiden müssen. Fast genauso gut wie Umbright ist Bellatrix Lestrange (Helena Bonham Carter). Sadistisch, verrückt und schön!

Ganz grob könnte man wohl sagen: Der Film fängt gut an und wird dann immer schlechter, bis der Höhepunkt der lächerlichen Showeffekte mit dem Kampf zwischen Dumbledore und Voldemort erreicht ist, die sich mit Feuer und Wasser bekämpfen und sich gegenseitig in prasselnde Feuerwerke einhüllen. Solche Szenen wirken zum Teil wie die Kämpfe aus einer japanischen Zeichentrickserie.

Verstärkt wird dieser Eindruck zusätzlich auch noch von Todessern, die sich in schwarze Rauchschwaden, und Mitgliedern des Phoenixordens, die sich in weiße Rauschschwaden verwandeln und als Wirbelstürme durch die Hallen des Zaubereiministeriums rasen.