Krimikomödie über einen diensteifrigen Landpolizisten, der auf einer griechischen Insel einen vermeintlichen Mord aufklären will

Kleine Verbrechen

Krimikomödie über einen diensteifrigen Landpolizisten, der auf einer griechischen Insel einen vermeintlichen Mord aufklären will

23.11.2015

Von che

Nacktbader zusammenstauchen und Raser zurechtweisen sind die vornehmsten Pflichten des Polizisten Leonidas (Aris Servetalis), der auf einem winzigen griechischen Eiland abseits des Touristenstroms entsprechend missmutig seinen Dienst schiebt. Doch eines Tages kommt Leben in den gähnend öden Inselalltag oder vielmehr: der Tod.

Ein notorischer Säufer ist von der Klippe gestürzt, und weil die Eingeborenen die Tragödie auffällig gleichgültig abhaken, wird der Spürsinn des reingeschmeckten Ordnungshüters geweckt. Prompt fördern seine etwas tollpatschigen Ermittlungen von den örtlichen Großkopferten bis zur CIA eine Reihe von Verdächtigen zutage. Doch nach und nach entpuppt sich der vermeintliche Mord nur als filmischer Kniff, um einen Blick hinter die Kulissen dieser abgeschotteten Gemeinschaft zu riskieren, in deren Kellern allenfalls symbolische Leichen zum Vorschein kommen.

Letztlich sind diese Abgründe aber bei weitem nicht tief genug, um mehr als nur beiläufiges Zuschauer-Interesse zu wecken, und so behilft sich der in London gebo­rene Regisseur Christos Georgiou mit den mediterran ausgeschmückten Standard-Zutaten des modernen Heimatfilm-Genres: sympathisch verschrobene Hinterwäldler, eine liebreizende Inselschönheit, zünftige Besäufnisse, prächtige Landschaft in gleißendem Licht, knappe Exkurse in die Problemzonen des ländlichen Raums.

Die atmosphärische Gestaltung erinnert ein bisschen an die melancholische Brit-Komödie "Local Hero" aus den achtziger Jahren, doch in Sachen Witz, emotionalem Tiefgang und Prägnanz der Figuren kann dieses harmlos-heitere Provinz-Panorama dem Nordsee-Klassiker nicht das Mittelmeer-Wasser reichen.

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