Lindenberg! Mach dein Ding!

Lindenberg! Mach dein Ding!

Jan Bülow spielt in diesem Biopic den legendären Musiker Udo Lindenberg, bevor dieser 1973 in Hamburg seinen Durchbruch erlebte.

14.01.2020

Von Madeleine Wegner

Verqualmte Kneipen, Klubs mit halbnackten Mädchen, eine muffige Bude in einer heruntergekommenen Pension – hier ist Udo zu Hause, hier auf der Hamburger Reeperbahn. Es ist Anfang der 70er Jahre und der junge Udo Lindenberg hält sich über Wasser, als Trommler in Nachtclubs oder mit Gelegenheitsjobs. In Hermine Huntgeburths Biopic „Lindenberg! Mach dein Ding!“ spielt der 23-jährige Jan Bülow den etwa gleichaltrigen Udo auf der Suche nach seinem Platz als Musiker. Bülow war bereits vor seinem Hochschulabschluss (2019) festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Zürich. Die Nähe zum Theater merkt man seinem Spiel deutlich an. Es wirkt einstudiert, auch seine oft überdeutliche Aussprache will nicht so recht zur Rolle passen.

Es geht um die Zeit vor Lindenbergs Durchburch 1973. Fast nebenher erfährt man, was es mit Paula aus St. Pauli, mit dem „Mädchen aus Ostberlin“ oder mit der angehimmelten Cellistin aus Udos Songs auf sich hat. Hinzu kommen weniger bekannte frühe Lebensstationen Lindenbergs wie Libyen. Dem Film gelingt es, in die 70er zurückzuversetzen. Außerdem stark ist die Besetzung an Bülows Seite, wie Charly Hübner, Ruby O. Fee und Detlev Buck. Die Erzählung selbst lahmt manchmal und bietet in üppigen 135 Minuten nicht genug Stoff. Grund dafür ist sicher nicht, dass Udo zu wenig Anekdoten zu bieten hat, sondern deren etwas zähe Umsetzung.

Für Lindenberg-Fans ein Muss. Erzählt so manche Anekdote und lässt den damaligen Zeitgeist mit schrägen Figuren auferstehen.

Lindenberg! Mach dein Ding!