Zwei Mädchen trotzen liebend den Klassenschranken. Kann das wirklich gut gehen?

My Summer Of Love

Zwei Mädchen trotzen liebend den Klassenschranken. Kann das wirklich gut gehen?

24.11.2015

Von che

My Summer Of Love

Welche Wünsche Mona hat, weiß sie vermutlich nicht einmal selbst. „Auf die Menopause warten?, sagt die 16-Jährige mal halb im Ernst. Wir befinden uns tief in der britischen Provinz, dem idyllischen Yorkshire, und zu Beginn der Sommerferien streift das elternlose Mädchen planlos durch die Gegend, lässt sich von einem örtlichen Familienvater vögeln und wieder abservieren, und hadert mit ihrem Bruder, der mit seinem Christenfimmel ihre Existenzgrundlage, die Dorfkneipe, gefährdet.

Da plötzlich reitet auf einem Schimmel ein Märchenprinz in Gestalt der gleichaltrigen Tamsin einher. Sie stammt aus bestem Hause, schätzt Nietzsche und Edith Piaf, und leidet doch schwer an ihren reichen aber lieblosen Eltern. Mit ihr als Gefährtin scheint Monas Leben endlich eine Erfüllung zu finden. Umgekehrt nutzt Tamsin Monas Bodenständigkeit als Schrittmacher auf die wild side of life. Aber hält die Freundschaft auch den sozialen Unterschieden und der argwöhnischen Umwelt stand?

Regisseur Pawel Pawlikowski lässt sich mit der Antwort Zeit und legt viele Fährten ins Ungewisse. In die lesbische Lovestory mischt sich ein bisschen Unterschichts-Drama wie bei Ken Loach, eine Prise Psychothrill à la Chabrol, und durchaus könnte das Ganze auch in Richtung Teenager-Tragödie nach Art von Peter Jacksons „Heavenly Creatures? kippen.

Dass der Film trotzdem nicht die Orientierung verliert, liegt an der Kraft der Bilder, die eine magische Märchenwelt wie aus einem überhitzten Traum vor Augen führen. Als Mona erwacht, weiß sie immerhin, was sie sich nicht wünschen sollte.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 46sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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Eva 15.07.200512:00 Uhr

Richtig guter Film, reingehen! Hat auch was zum lachen :)

n.a 08.07.200512:00 Uhr

naja mit viel gutem willen ne 2