Rocketman

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Das Biopic und Fantasy-Musical zeigt Elton Johns Entwicklung von den Anfängen als Musikstudent bis hin zur großen Karriere.

27.05.2019

Von Verleihinfo

Rocketman

Der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg nahe London geborene Reginald Dwight hat eine fürchterliche Kindheit, aber immerhin erkennt ein Teil seiner Familie das musikalische Talent des Jungen. Das macht ihn zwar nicht zu einem glücklichen Menschen, aber immerhin zum Weltstar Elton John. Und damit zu einem Fall für Regisseur Dexter Fletcher, der vor gerade mal einem halben Jahr mit „Bohemian Rhapsody“ einem anderen Titanen der Rockgeschichte mit einem Biopic huldigte.

Diesmal ist der Protagonist allerdings noch am Leben und als Co-Produzent am Film beteiligt. Das mag dazu beigetragen haben, dass ausnahmslos jede Eskapade im Leben von Elton John geradezu penetrant und demonstrativ mit dem Mangel an Liebe erklärt wird, der ihm widerfahren ist. Zu diesem Hochamt der Küchenpsychologie passt die wenig originelle Rahmenhandlung, in der John (facettenreich gespielt und überzeugend gesungen von Taron Egerton) in einer Sucht-Selbsthilfegruppe auf sein Leben zurückblickt.

Wer über dieses Grundproblem des Films hinwegsehen kann, für den entfaltet sich ein sehenswertes, weil ohne Furcht vor Kitsch und Bombast inszeniertes Musical mit guten Schauspielern und hörenswerten Neuinterpretationen von Elton-John-Hits.

Besonders dann, wenn der Boden der realen Handlung verlassen wird und in surrealen Szenen tiefe Abstürze und großartige Auftritte in kurzer Folge abwechseln, erschließt sich ein Leben zwischen Genialität und Selbstzerstörung, immer im passenden Kostüm und gerne mit Tanzszenen garniert. Liebhaber und Manager John Reid („Game of Thrones“-Star Richard Madden) als Bad Boy sowie Liedtexter Bernie Taupin (Jamie Bell) als einzig wahrem Freund werden in diesem Film Nebendenkmäler errichtet.

Der Film ist in seiner Üppigkeit auch eine Hommage an die 1980er und 90er Jahre: süchtig nach Alkohol, Drogen und Sex. Aus dieser Zeit geht Elton John als geläuterter Mensch, Stiftungs-Wohltäter und liebender Familienvater hervor – wenn man einem solchen Film denn Glauben schenkt.

Passt zu Elton Johns Leben und Persönlichkeit: quietschbunt, überdreht und immer an der Grenze zur Peinlichkeit.

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Erstellt:
27.05.2019, 19:20 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 27.05.2019, 19:20 Uhr

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