Chinesischer Romeo im Hip- Hop-Land: Erst zutreten, dann reden.

Romeo Must Die

Chinesischer Romeo im Hip- Hop-Land: Erst zutreten, dann reden.

24.11.2015

Von Wolfgang Brenner

Romeo Must Die

Es herrscht Krieg zwischen zwei Clans. Nicht in Verona, sondern in San Francisco. Und auch nicht zwischen Italienern, sondern zwischen Afroamerikanern und Chinesen. Dass die gute alte Verfeindete-Elternhäuser-Schiene immer noch attraktiv ist, hat ja schon Leonardo di Caprio in "Romeo und Julia" bewiesen.

Jetzt ist aus dem schmächtigen Liebhaber ein Hip-Hop-Bruce Lee geworden. Das dröhnt durchweg wie im Videoclip, nur bei Vater- Tochter-Treffen legt der Soundtrack eine Kuschelrunde ein. Wie ein Springteufel läuft der Asien-Romeo (Jet Li) Wände und Menschen hoch und teilt seine Kung-Fu-Tritte so beherzt aus wie einst Bud Spencer seine Faustschläge.

Für den breitbeinigen Gang der Schauspieler und die Stunts hat Produzent Joel Silver gesorgt und ganz auf seine bewährte Matrix-Computer-Ästhetik zurück gegriffen.

Nur die Sonnenbrillen sind weit weniger trendy, die Waffen dafür um so ausgefallener: Einmal benutzt Wan seine Julia, im Film heißt sie Trish, sogar als Knüppel. Denn der Gegner ist eine Frau und Wan ein Gentleman.

Wenig aufregend ist der Film nicht zuletzt wegen der stupiden Dialoge. Und obwohl eigentlich alle Zutaten für ein nobles B-Movie vorhanden sind, fehlt ihm der notwendige grobe Charme.