Unser Saatgut - Wir ernten was wir säen

Unser Saatgut - Wir ernten was wir säen

Ambitionierter US-Dokumentarfilm über die weltweite Bedeutung der Saatgutvielfalt.

08.10.2018

Von Madeleine Wegner

Unser Saatgut
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An der Küste Norwegens führt ein futuristisches Portal in den Fels. Es führt unter die Erde, wo ein wertvoller Schatz lagert: das pflanzliche Erbe der Menschheit. Der Bunker beherbergt Saaten tausender Nutzpflanzen aus der ganzen Welt. Diese Saatenbank soll die Menschen im Falle einer Katastrophe vor dem Verhungern schützen.

Viele Sorten sind verloren: „94 Prozent der Saatgutvielfalt sind bereits verloren.“ Das ist eine der Kernaussagen des Dokumentarfilms „Unser Saatgut – Wir ernten was wir säen“. Die beiden US-amerikanischen Filmemacher Taggart Siegel und Jon Betz legen den Fokus ihres Films rücken auf Nord- und Südamerika, dazu gibt es kurze Abstecher nach Asien und Afrika.

Taggart und Betz begleiten Saatensammler, darunter einen enthusiastischen jungen Typen, der sich auf wilde Sorten spezialisiert hat: In er Kalahari-Wüste kann er sein Glück kaum fassen, als er eine seltene Kürbisart entdeckt, nach deren Samen er seit 15 Jahren sucht. Ob Hopi-Häuptling, Althippie oder junge indische Frau: Die Doku zeigt, wie leidenschaftlich und unterschiedlich sich Menschen in verschiedenen Ländern engagieren.

Der Dokumentarfilm zeigt aber auch, wie wichtig dieses Engagement ist. Kreative Animationen werfen einen Blick in die Vergangenheit und erklären Zusammenhänge. Verschenkte die US-Regierung im 19. Jahrhundert noch Saatgut an die Einwanderer, entdeckten Geschäftsleute bald, wie viel Geld sich mit Hybrid-Saat machen lässt. Die Geschäftsleute von Konzernen wie Monsanto und Syngenta heute treiben es noch weiter: mit Patenten auf Saatgut und auf strategisch wichtigen Posten in der Regierung. Von solchen Fakten und wissenschaftlichen Informationen hätte der Film gut noch mehr vertragen, statt vieler persönlicher, manchmal etwas esoterisch anmutender Statements.

Etwas in die Länge gezogener, aber schön gemachter Dokumentarfilm über ein unterschätztes Thema.

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Erstellt:
08.10.2018, 19:05 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 52sec
zuletzt aktualisiert: 08.10.2018, 19:05 Uhr

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