Von wegen junges deutsches Filmwunder. Opas Kino ist auf dem Vormarsch.

Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken

Von wegen junges deutsches Filmwunder. Opas Kino ist auf dem Vormarsch.

23.11.2015

Von che

Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken

Offenbar haben es sich Bernd Eichinger und seine Constantin-Filmproduktion zur Lebensaufgabe gemacht, jeden halbwegs begabten deutschen Filmregisseur zu versauen. Nach Roehler, Tykwer und Rothemund ist jetzt Leander Haußmann („Sonnenallee?, „Herr Lehmann?) dran. Zur Verfilmung gab man ihm ein Sachbüchlein für den gehobenen Stammtisch, in dem die Amerikaner Allan und Barbara Pease weniger dumpf als Braun-Eva Herman, aber mit gleicher Stoßrichtung angebliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen als Naturgesetz deklarieren.

Ernst Lubitsch und Billy Wilder, die Haußmann als Vorbilder nennt, hätten daraus eine bissige Satire über Feminismus und Antifeminismus gemacht. Der Epigone beschränkt sich darauf, die Pease-Thesen aus dem Off zu verlesen und bekannte Schauspieler wie Benno Fürmann, Jessica Schwarz oder Uwe Ochsenknecht dazu holprig verbundene Kabarett-Nummern vorführen zu lassen.

Dabei schimmert schon hie und da Haußmanns Talent durch, wenn er dem reinen Slapstick die Sporen gibt oder den Beziehungsklamauk am Ende zum surrealen Männeralptraum überdehnt. Doch auf jedes Spurenelement schmissiger Screwball-Komödie kommen drei rohrkrepierende Gags und ein Sperrfeuer (teils buchstäblich) steinzeitlicher Geschlechterklischees. Da kann auch Soundtrack-Komponist James Last bei seinem Kurzauftritt im Abspann bloß müde grinsen.