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Zahnfehlstellungen: Korrektur per transparenter Zahnschiene
Gleichmäßig und gerade stehende Zähne wirken nicht nur attraktiv; sie wirken sich auch durch die leichtere Pflegbarkeit positiv auf die Mundgesundheit aus. Wie lässt sich diese Zahnstellung erreichen und auf welche Weise kann eine Behandlung mithilfe einer transparenten, herausnehmbaren Zahnschiene dazu beitragen? Durch eine Aligner-Behandlung.
Gleichmäßig und gerade stehende Zähne durch die Aligner-Behandlung. Bild: Pixabay
Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede bestehen im Vergleich zu losen und festen Zahnspangen?
Die größte Ähnlichkeit zwischen einem Aligner und den ‚klassischen‘ losen und festen Zahnspangen besteht darin, dass beide Systeme mit Druck auf die Zähne arbeiten, der diese stetig immer weiter in die gewünschte Position bewegt. Da die Varianten mit Draht allerdings mehr Druck ausüben, lassen sich dank ihrer Hilfe selbst schwerwiegende Fehlstellungen wie in Form eines ausgeprägten Platzmangels, retinierten Zähnen oder Bukkal- beziehungsweise Ligualokklusionen behandeln. Die Zahnschiene hingegen dient in den meisten Fällen der Therapie von leichteren bis mittelschweren Fehlstellungen. Somit wird sie tendenziell eher bei von den Krankenkassen als kosmetisch eingestuften Behandlungen eingesetzt. Sie kommt jedoch ohne Drähte aus, die unter Umständen auf den Zähnen befestigt werden müssen und kann jederzeit herausgenommen werden. Gesetzlich Versicherte müssen daher fast immer selbst für die damit verbundenen Kosten aufkommen. Allerdings bieten einige Privatversicherungen und entsprechende Zusatzversicherungen eine (Teil-) Übernahme der Zahnschiene Kosten an, sodass es sich im individuellen Zweifelsfall lohnt, sich diesbezüglich noch einmal genauer zu erkundigen. Entscheidend ist jedoch auch bei ihnen, dass eine medizinische Notwendigkeit (die Zahnfehlstellung entspricht mindestens der kieferorthopädischen Indikationsgruppe 3) belegbar ist.
Wie verläuft die Zahnschienen-Behandlung?
Der grundsätzliche Ablauf der Aligner-Anwendung teilt sich in vier grobe Schritte auf, wobei die Anwendung den größten Raum einnimmt. Zuerst erfolgt ein Vorgespräch bei einem in Bezug auf die Zahnschienen-Korrektur geschulten Zahnarzt. Er nimmt eine Diagnose vor und klärt im Gespräch mit ab, ob eine Aligner-Therapie bei der individuell vorliegenden Zahnfehlstellung infrage kommt. Sollte dies der Fall sein, entwickelt er einen auf die konkreten Bedürfnisse zugeschnittenen Behandlungsplan. Die Grundlage dafür bietet ein Röntgenbild beziehungsweise ein Gebissabdruck. Daran angepasst entstehen unter Einbeziehung eines speziellen Computerprogramms und eines 3-D-Druckers im Laufe der Zeit die Zahnschienen, die für die Behandlung benötigt werden. Das Interessante dabei: Schon zu Beginn der Therapie kann jeder einzelne Schritt vorab betrachtet und eingesehen werden. Abwandlungen sind bei Bedarf aber natürlich möglich. Sobald alles Notwendige vorbereitet ist, wird der Aligner angewandt, indem er jeden Tag für mehrere Stunden eingesetzt wird. Nach durchschnittlich 10 bis 14 Tagen fertigt man nach einem bestimmten Prinzip ein Foto des Gebisses an und lädt es in der dazugehörigen App hoch. Nun beurteilt der Zahnarzt den Behandlungsfortschritt und lässt der Patientin beziehungsweise dem Patienten die nächste Zahnschiene zukommen. Je nach Schweregrad der Zahnfehlstellungen nimmt dieser Prozess etwa 10 bis 50 Zahnschienen und einige Monate bis wenige Jahre Zeit in Anspruch. Dabei bestehen immer die Optionen, bei Fragen oder Gesprächsbedarf einen Praxistermin wahrzunehmen oder die Behandlung ohne Besuch der Praxis in Anspruch zu nehmen. Haben die Zähne letztlich die gewünschten Positionen eingenommen? Dann wird ein Retainer-Draht hinter ihnen eingesetzt, um sie an den jeweiligen Stellen zu fixieren. Die Behandlung ist damit abgeschlossen.
Was ist in Bezug auf die Zahnpflege und die Anwendungszeiten während der Aligner-Therapie zu beachten?
Ein wesentlicher Unterschied zu festen Zahnspangen besteht darin, dass Sie bei der Zahnpflege während Ihrer Aligner-Behandlung weniger beachten müssen als beim ‚normalen‘ Zähneputzen. Das liegt daran, dass sich die Zahnschiene problemlos herausnehmen und separat reinigen lässt. Und auch die Zähne selbst werden nicht von Draht und Brackets versperrt, weshalb alle Bereiche vergleichsweise unkompliziert geputzt werden können. Damit die Zahnschiene ihre volle Wirkung entfalten kann, sollten Sie sie jedoch pro Tag mindestens 20, besser noch mehr Stunden tragen. Es bietet sich also an, sie im Prinzip immer anzuwenden – abgesehen von den Momenten, in denen Sie essen oder Sport treiben. Doch das dürfte dank der dezenten, weil transparenten Optik und der Tatsache, dass die Schiene in der Regel nicht beim Sprechen oder Schlucken stört, eigentlich kein Problem darstellen.
