DGB-Kundgebung

1. Mai mit Verdi-Chef und Stormy Riders

Martin Gross spricht am Tag der Arbeit in Tübingen. Die Rede Ismayil Arslans wird nach Reutlingen übertragen.

28.04.2017

Von ran

Jahrelang bemühte sich der Tübinger DGB, Leni Breymaier als Rednerin für seine Mai-Kundgebung zu gewinnen. Für den diesjährigen 1. Mai sagte sie zu. Dann wurde die frühere Verdi-Landesleiterin zur baden-württembergischen SPD-Vorsitzenden gewählt. Nun spricht Martin Gross, ihr Nachfolger als Verdi-Chef, am kommenden Montag auf dem Tübinger Marktplatz bei der Kundgebung. Seine Themen: Steuern, die Rente, die Kluft zwischen Arm und Reich oder das Bündnis gegen Altersarmut.

Die Kundgebung beginnt um 11 Uhr und wird von Gerlinde Strasdeit moderiert. Die Mai-Demonstration mit Samba-Gruppe startet um 10.30 Uhr am Europaplatz. Das Freie Radio Wüste Welle überträgt sie in Teilen live. Es wird auch Unterbrechungen für ein Radio-Ballett geben.

Die Demonstrierenden werden auf dem Marktplatz von den Stormy Riders mit Jochen Bruche begrüßt. Bildungsgewerkschafterin Betül Havva Yilmaz hält ein Grußwort zur Lage nach dem Referendum in der Türkei. Ismayil Arslan, Betriebsrats-Chef von Siemens Tübingen, spricht über die Verlagerungspläne des Konzerns, die 337 der 560 Stellen bedrohen. Arslan berichtet auch über die Unterstützungsmöglichkeiten für die Belegschaft – und kritisiert die bisherige Passivität der Stadt und der meisten Gemeinderatsfraktionen. Arslans Rede wird auch zur DGB-Kundgebung nach Reutlingen übertragen.

Auch Angela Hauser, Personalratsvorsitzende des Klinikums und Vorsitzende des Tübinger DGB-Kreisverbands hält eine Rede. Sie spricht über den Pflegenotstand in den Uni-Kliniken des Landes. Durch den Personalmangel, so Hauser, sei die Patientensicherheit gefährdet. Neubauten würden mit Personalmitteln finanziert. Die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende von H & M Adriana Bellini klärt über die Konflikte zwischen Betriebsleitung und Belegschaft bei H&M auf. Und Klaus Rahlf vom Tübinger Arbeitslosentreff Tat berichtet über die zunehmende Armut, die er unter anderem durch den steigenden Zulauf in der Tübinger Vesperkirche wahrnimmt.

Alle Reden werden in Gebärdensprache übersetzt. An die Kundgebung schließt sich eine Familien-Hockete mit Infoständen, Hüpfburg, Aktionen für Kinder und Musik an.

Am Vorabend des ersten Mai lädt wie immer der Ortsteil Hagelloch zur Maifeier ein, die um 19.30 Uhr von Ortsvorsteher Martin Lack vor dem örtlichen Rathaus eröffnet wird. Dann spricht Jörg Neuheiser vom Seminar für Neuere Geschichte der Uni Tübingen und Sprecher der gemeinsamen Hochschulgruppe von Verdi und GEW. ran