Rambo wäre in diesem dumpfbackigen Law-and-Order-Streifen das liberale Gewissen der Nation.

15 Minuten Ruhm

Rambo wäre in diesem dumpfbackigen Law-and-Order-Streifen das liberale Gewissen der Nation.

24.11.2015

Von che

15 Minuten Ruhm

So aktuell kann Kino sein. Kaum hat in Amerika George W. Bush das Sagen, wagt sich Hollywood mit Filmen aus der Deckung, deren Gesinnung direkt aus dem republikanischen Wahlprogramm oder noch schlimmeren Pamphleten zu entstammen scheint.

Übersetzt man das Drehbuch von "15 Minuten Ruhm" in politische Parolen, dann stünde da: Kerkerhaft statt Resozialisierung! Ausländer raus! Rübe ab! Viel Verständnis hat der Film hingegen für Polizisten, die im Eifer des Gefechts mal über die Stränge schlagen und hartnäckige Probleme mit dem finalen Todesschuss lösen.

Konkret geht es um zwei Einwanderer aus Osteuropa, die, kaum in Amerika angekommen, mordbrennend das Land terrorisieren. Warum sie das tun, bleibt im Dunkeln. Sie sind halt von Natur aus arbeitsscheu, gemein und sadistisch.

Weil die Killer ihren Amoklauf gegen den Amerikanismus auf Video filmen und an eine Fernsehanstalt verscherbeln, gibt es tatsächlich ein paar Leute, die dem Film eine lautere medienkritische Absicht unterstellen. Zu ihnen gehört offenbar auch Robert De Niro, von dem man bisher nicht gewohnt war, dass er sich für derart dumpfbackigen Schund zur Verfügung stellt. Vielleicht will er ja endlich mal ins Weiße Haus eingeladen werden.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 36sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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