In der Hollywood-Komödie erhält ein Mittdreißiger die Gelegenheit, die verpassten Chancen seiner Jugendzeit nachzuholen.

17 Again

In der Hollywood-Komödie erhält ein Mittdreißiger die Gelegenheit, die verpassten Chancen seiner Jugendzeit nachzuholen.

23.11.2015

Von che

Nochmals ganz von vorn anfangen, alle Fehler seines Lebens im Nachhinein ausbügeln - wer will das nicht? Mike O'Donnell schon: Einst mit 17 hatte er die Karriere als Sportskanone sausen lassen, um stattdessen dem Pflichtgefühl folgend seine schwangere Freundin zu heiraten und zwei Kinder großzuziehen. 15 Jahre später steht er vor den Trümmern dieser Entscheidung: die Ehe ist zerrüttet, der Bürojob eine einzige Demütigung, das Leben ein Jammertal.

Doch dank der Wunschmaschine Kino bekommt Mike jene Chance, von der wohl 99 Prozent der erwachsenen Menschheit träumt. Ausstaffiert mit der Reife und Lebenserfahrung eines Mittdreißigers schlüpft er noch einmal in seinen Teenager-Körper, um im zweiten Anlauf alles anders und besser zu machen.

Das Motiv der nachträglichen Lebenskorrektur ist nicht neu: schon Literatur-Cracks wie Jean-Paul Sartre ("Das Spiel ist aus") und Max Frisch ("Biographie") haben daran so kluge wie skeptische Betrachtungen geknüpft. Die Hollywoodkomödie von Burr Steers ("Igby") weidet dagegen naturgemäß die humoristischen Aspekte aus. Und es ist ja wirklich zum Kringeln, wenn der auf Jung getrimmte alte Sack seinen Mit-Teenies in aller Spießigkeit den Sex vor der Ehe madig macht oder mit intellektueller Urgewalt den Klassenangeber ungespitzt in den Boden rammt.

Weil Mike Junior von Mädchenschwarm Zac Efron gespielt wird, hat er bald einen Rattenschwanz von willigen Verehrerinnen am Hals, allen voran seine eigene Tochter - "Zurück in die Zukunft" lässt grüßen, und auch im übrigen haben die Macher keine Scheu, einschlägige Altbestände von "Ist das Leben nicht schön" bis "Freaky Friday" zu plündern.

Über weite Strecken reicht es trotzdem bloß zum handelsüblichen Highschool-Klamauk. Auch philosophisch bleibt alles beim Alten: Wie Sartre und Frisch kommt "17 Again" zu dem Schluss, dass das Leben in vorgezeichneter Bahn verläuft - Neustart zwecklos! Hier allerdings mit der etwas schlichten Botschaft versetzt: Sei dankbar und mach das Beste draus.

17 Again