Kommt Dettensees Geburtstag zu früh?

2016 wird der Horber Stadtteil 1200 Jahre alt – mit den Planungen hinkt man aber hinterher

Am 16. März 816 ist Dettensee erstmals urkundlich erwähnt worden. Deshalb soll der 1200. Geburtstag nächstes Jahr entsprechend gefeiert werden. Bei der Jahreshauptversammlung der Dettenseer Dorfgemeinschaft am Dienstagabend im Gemeindesaal wurde über die Feierlichkeiten einschließlich Termine heftig diskutiert. Sichtbar wurde, dass der Flecken mit den Vorbereitungen ziemlich in Verzug geraten ist.

26.11.2015

Von Philipp Eichert

Urkundlich im Jahr 816 erstmals erwähnt: Mit dem Feiern des Runden Geburtstages tun man sich allerdings etwas schwer. Bild: Kuball

Urkundlich im Jahr 816 erstmals erwähnt: Mit dem Feiern des Runden Geburtstages tun man sich allerdings etwas schwer. Bild: Kuball

Dettensee. Ortsvorsteherin Ute Albers, zugleich Vorsitzende der Dettenseer Dorfgemeinschaft, erläuterte beim Eintritt in den Tagesordnungspunkt „Abstimmung 1200 Jahre Dettensee“ den Standpunkt des Ortschaftsrates. Dort sei man sich bisher einig gewesen, kein großes Fest vorzusehen. Stattdessen solle es jeden Monat kleinere Events geben, worin auch die üblichen Vereinsveranstaltungen eingebunden werden könnten.

Widerspruch aus

allen Vereinsebenen

Auch sei an einen Kultursommer mit Konzert-Veranstaltung im Schlosshof am 9. Juli gedacht worden. Das vom Dettenseer Dorfhistoriker Herbert Zander verfasste Buch zur Dettenseer Dorf- und Vereinsgeschichte könnte in kleinem Rahmen eines Festaktes um den eigentlichen Geburtstag (16. März 816) vorgestellt werden.

Zu diesen Termin-Vorgaben kam denn auch prompt Widerspruch aus allen Vereinsebenen. Waltraud Pfeffer, Hansdampf in allen Vereins-Gassen, kritisierte, dass die Vereine als Mitveranstalter bei den Feierlichkeiten bisher noch nicht auf die Mitgestaltung angesprochen worden seien. Nicht abgeklopft worden seien zudem die Möglichkeiten der Vereine, geschweige die Termingestaltung. Bei letzterem legte auch Tobias Hellstern als Vorsitzender des größten Dettenseer Vereins, dem Sport- und Schützenverein (SSV), seinen Widerspruch, um nicht gar zu sagen sein Veto, ein. Er konnte sich beim besten Willen kein dreitägiges Fest bis zum 10. Juli vorstellen, dass am 11. Juli in die traditionelle Sportwoche des SSV übergeht. Dabei habe er schon seit längerem die Termine des SSV mit der Ortschaftsverwaltung abstimmen wollen. Auch Sänger-Chef Walter Königsberger sagte, dass der Liederkranz, wie alle Vereine bei Veranstaltungen mit Gastvereinen oder Musikkapellen, mindestens ein Jahr vorher ihre Termine festklopfen müssten.

Keine echte Lücke

im Kalender

Nun war guter Rat teuer bezüglich einer Lücke im Dettenseer Veranstaltungs-Kalender. Um diese zu finden, nahm Ute Albers zunächst alle festen Termine vom nächsten Jahr auf (wir berichten noch). Eine echte Lücke ergab sich hernach bei der Sichtung aber auch nicht (Ferienzeiten, außerörtliche Termine oder zu späte Jahreszeit), sodass die Versammlung unter drei „Not-Terminen“ jenem am 30. und 31. Juli (Sommerferien-Beginn) die größte Zustimmung zuteil werden ließ. Ob der Freitag auch noch zu den Feierlichkeiten herangezogen werden kann, hängt von der Verpflichtung von Künstler und Kapellen ab.

Die bisher vorgenommenen Verpflichtungen lassen sich zwar absagen, aber nicht verschieben, betonte Ute Albers. Um die Ausgestaltung und den Umfang der Feierlichkeiten noch auf die Reihe zu bringen, wurde jetzt ein Fest-Kreis beschlossen. Ihm gehören je zwei mit Entscheidungs-Kompetenz ausgestattete Vertreter der Vereine und der Ortschaftsrat an. Seinen ersten Treff hat der Kreis am Dienstag, 8. Dezember, 19.30 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses.