Zu viel Hauruck in einem allerdings sehr gruseligen Endzeit-Ambiente

28 Days Later

Zu viel Hauruck in einem allerdings sehr gruseligen Endzeit-Ambiente

24.11.2015

Von che

28 Days Later

Das musste ja mal passieren: Tierschützer befreien ein Äffchen (in natura lebt es glücklich im Schwabenpark bei Welzheim) aus einem Versuchslabor und setzten dadurch ein Killervirus in die Welt. 28 Tage später ist die Erde praktisch entvölkert. Ein paar versprengte Überlebende erwehren sich Massen von Zombies, die die Menschen durch Blutübertragung binnen Sekunden zu einem der ihren machen. Verzweifelt versuchen vier Noch-nicht-Infizierte, sich von London ans vermeintlich rettende Ufer im Norden Englands durchzuschlagen.

Danny „Trainspotting? Boyles Ausflug ins Zombie- und Endzeitgenre hat durchaus seine Meriten. Besonders am Anfang kreiert er eine schön gespenstische Atmosphäre zwischen Furcht und Fatalismus. Die betont schmuddeligen Digital-Bilder erinnern an Überwachungskameras (Paranoia!); die Schockszenen sind rar und dadurch umso wirkungsvoller. Doch auf Dauer machen sich die völlig flach gezeichneten Charaktere sehr unangenehm bemerkbar. Und wenn unser Flüchtlings-Trupp zur Filmmitte auf eine nur anfangs Vertrauen erweckende Armee-Einheit trifft, wird der Film vollends zum Klischee-Container. Auch Sozialkritik, elementarer Bestandteil von einschlägigen Klassikern wie George Romeros „Zombie?, müsste man hier schon mit Gewalt aus der Story meiseln.

Genre-Fans wird das vermutlich nicht weiter stören; höhere Ansprüche kann Boyle aber auch mit diesem Film nicht befriedigen.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 37sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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Christiane Lipka 25.08.200412:00 Uhr

Selten so einen schlechten FIlm gesehen. Die Story war gut, aber die Umsetzung miserabel. Der Film war sehr ermüdend zu sehen, weil die Methode der Umsetztung oft zu verschwommen dargestellt wird