Feuer

55-Jährige kommt bei Brand ums Leben

Bei einem schweren Hausbrand in der Steinachstraße in Grünmettstetten ist in der Nacht von Freitag auf Samstag eine Frau gestorben. Die Brandursache steht noch nicht fest.

19.02.2018

Von NC/wib

Die Feuerwehr Horb musste in der Nacht auf Samstag in Grünmettstetten einen schweren Brand löschen, bei dem eine Frau ums Leben kam. Bilder: Feuerwehr Horb

Die Feuerwehr Horb musste in der Nacht auf Samstag in Grünmettstetten einen schweren Brand löschen, bei dem eine Frau ums Leben kam. Bilder: Feuerwehr Horb

Gegen 2.50 Uhr in der Nacht von Freitag auf Samstag wurden die Feuerwehr-Abteilungen Grünmettstetten, Altheim und Horb Stadt zu dem Wohnhausbrand in Grünmettstetten alarmiert. Als die Einsatzkräfte vor Ort ankamen, befand sich der Dachstuhl eines Einfamilienhauses in der Steinachstraße bereits im Vollbrand und Teile stürzten herunter. Die Abteilung Grünmettstetten leitete sofort den ersten Löschangriff ein. Da zunächst unklar war, ob sich noch eine Person im Gebäude befand, wurde zudem die Personensuche eingeleitet.

Nach Eintreffen der weiteren Einsatzkräfte der Abteilungen Horb Stadt und Altheim wurde ein massiver Löschangriff mit 2 B- und 4 C-Rohren gestartet. Anfangs befanden sich zwei Trupps unter Atemschutz im Innenangriff. Im Verlauf der ersten halben Einsatzstunde brach der Dachstuhl aufgrund der massiven Brandausdehnung in sich zusammen. Weitere Löschmaßnahmen wurden daraufhin von außen und über die Drehleiter durchgeführt. Im gesamten Einsatzverlauf wurde zum angrenzenden Gebäude eine Riegelstellung von außen wie auch von innen durchgeführt. Alle angrenzenden Gebäudeteile wurden ständig mit der Wärmebildkamera kontrolliert.

Aufgrund des erhöhten Bedarfes an Atemschutzgeräteträgern wurde der Gerätewagen Atemschutz des Landkreises Freudenstadt nachalarmiert.

Das Feuer konnte gegen 4.45 Uhr unter Kontrolle gebracht werden. Ob noch eine Bewohnerin im Haus war, blieb zu diesem Zeitpunkt ungewiss. Der Fachberater Einsturz/Statik der Feuerwehr war vor Ort und klärte aufgrund des bereits geschehenen Einsturzes des Daches fortwährend die Begehbarkeit des Hauses ab. Bis dahin konnte das Gebäude zur weiteren Personensuche noch nicht betreten werden.

Erst um 5.15 Uhr wurde das Gebäude durch den Fachberater zur Personensuche freigegeben. Bei den Sucharbeiten wurde die Bewohnerin, zwei Hunde und eine Katze im ersten Obergeschoss tot aufgefunden. Die Kriminalpolizei Rottweil hat daraufhin die Ermittlungen übernommen, bei der Todesursache wird von einer Rauchgasvergiftung ausgegangen.

Die Brandursache war auch am gestrigen Sonntag noch völlig unklar, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE mitteilte. Allerdings sei ein Brandsachverständiger des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg in die Untersuchungen eingebunden. Der Sachschaden beläuft sich auf circa 150 000 Euro.

Notfallseelsorger vor Ort

Etwa 75 Einsatzkräfte und zehn Fahrzeuge der Feuerwehrabteilungen sowie Kreisbrandmeister Frank Jahraus waren in der Nacht im Einsatz. Zudem waren der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und ein Notarztsteinsatzfahrzeug sowie der DRK Ortsverein Grünmettstetten, Altheim und Talheim (rund 25 Einsatzkräfte) und Gebrüder-Gründler-Stiftung sowie Oberbürgermeister Peter Rosenberger und Ortsvorsteher K. Kocheise vor Ort. Die Einsatzleitung übernahm der organisatorische Leiter des Rettungsdiensts und ein leitender Notarzt.

Horbs Stadtbrandmeister Wilhelm Knödler, der bei der Rexinger Feuerwehr-Hauptversammlung den im Urlaub weilenden Gesamtstadt-Kommandanten Markus Megerle vertrat, berichtete aktuell in der unmittelbar zuvor in Grünmettstetten anberaumten Nachbesprechung des Brands. Zusätzlich erschwert habe die Arbeit der Feuerwehr vor Ort demnach ein aufgekommenes Gerücht, wonach nicht sicher war, ob sich eventuell neben der 55-jährigen Frau auch noch deren Tochter im Haus befinde. Diese war nämlich die Tage zuvor zu Besuch bei ihrer Mutter.

Erst nach zweieinhalb Stunden sei es der Feuerwehr und deren Atemschutztrupps möglich gewesen, ins Hausinnere vorzudringen. Im Schlafzimmerbereich seien die Kameraden auf die Leiche der Grünmettstetterin gestoßen. Da es insbesondere für jüngere oder junge Kameraden immer eine brutale und nur schwer zu verarbeitende Erfahrung sei, nach Bränden Leichen vorzufinden, war bei der Nachbesprechung am Samstagabend mit Timo Stahl ein professioneller Notfallseelsorger vor Ort in Grünmettstetten. Dies bezeichnete Wilhelm Knödler als eine „große Hilfe“.

Als die Einsatzkräfte ankamen, stand das Gebäude bereits voll in Flammen.

Als die Einsatzkräfte ankamen, stand das Gebäude bereits voll in Flammen.

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Erstellt:
19.02.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 41sec
zuletzt aktualisiert: 19.02.2018, 01:00 Uhr

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