Calw · Pandemie

63 Infizierte an den Kliniken Calw

Der Betreiber verkündet einen Aufnahmestopp und eingeschränkten Betrieb.

07.02.2021

Von NC

63 Infizierte an den Kliniken Calw

Nachdem im Rahmen eines aktuellen Ausbruchsgeschehens bislang 53 Mitarbeiter sowie 10 Patienten positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, nehmen die Kliniken Calw bis auf Weiteres keine stationären Patienten mehr auf. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Calw wurden umgehend Maßnahmen eingeleitet, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Vorerst gilt ein Besuchsverbot. Derzeit werden zusätzlich zu den ohnehin regelmäßig stattfindenden Testungen umfassende, flächendeckende Testreihen unter allen Mitarbeitern und Patienten des Standortes Calw durchgeführt. Positive Proben werden aktuell im Landesgesundheitsamt Stuttgart sequenziert, um Rückschlüsse auf eine eventuelle Mutation ziehen zu können.

Aufgrund des diffusen Ausbruchsgeschehens hat die Stadt Calw als zuständige Ortspolizeibehörde in Absprache mit dem Gesundheitsamt des Landkreises eine Allgemeinverfügung erlassen: Ab sofort werden alle Mitarbeiter am Standort Calw, die am Freitag, 5. Februar, oder den darauffolgenden Tagen im Haus tätig waren oder ihren Dienst antraten, in Pendlerquarantäne versetzt. Dies bedeutet, dass der Aufenthalt nur noch zuhause oder – bei negativem Testergebnis – an der Arbeitsstätte an den Kliniken Calw gestattet ist.

Die Allgemeinverfügung beinhaltet zudem, dass die Haushaltsangehörigen der Beschäftigten ebenfalls in Quarantäne abgesondert werden. Alle Patienten, die Stand Freitag, 5. Februar, in den Kliniken Calw waren beziehungsweise sind, unterliegen ebenfalls der Allgemeinverfügung. Die Patienten wurden darüber am Wochenende persönlich informiert.

„Es ist mir bewusst, dass dies sehr einschneidende Maßnahmen sind. Damit wir das Ausbruchsgeschehen eindämmen können, sind diese Einschnitte notwendig. Wir verlangen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin sowie deren Haushaltsangehörigen viel ab. Wir werden die Situation kontinuierlich überwachen und ständig neu bewerten. Den Betroffenen soll die Quarantäne nicht länger als notwendig zugemutet werden“ so Landrat Helmut Riegger.

Bis die Ergebnisse der ersten Testreihe sowie ein zweites, gesichertes negatives Testergebnis im Laufe der kommenden Woche vorliegen und die Personalausfälle kompensiert werden können, bleibt der Betrieb der Klinik am Standort Calw eingeschränkt. Planbare Eingriffe, ambulante Termine sowie Sprechstunden werden verschoben, sofern medizinisch vertretbar. Die ambulante Notfall- und Erstversorgung vor Ort bleiben bestehen. Der Dienst der KV-Notfallpraxis an den Kliniken Calw wird ebenfalls bis auf weiteres ausgesetzt. Patienten werden gebeten, die Notfallpraxen in Nagold oder Herrenberg zu nutzen oder sich unter Telefon 116 117 zum ärztlichen Bereitschaftsdienst zu erkundigen.

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Erstellt:
07.02.2021, 18:12 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 09sec
zuletzt aktualisiert: 07.02.2021, 18:12 Uhr

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