Fans trotzten dem Regen
8000 sahen Bob Dylan in Tübingen
Hat man jemals 8000 Menschen so friedlich dem Regen trotzen sehen? Aber Bob Dylan war am Sonntag in Tübingen ja musikalisch auffallend gut aufgelegt. Manche Fans nahmen lange Anfahrtswege in Kauf.
Tübingen. Der Mix an Liedern, den er gestern anbot, speiste sich aus Altem und Neuem, „Duquesne Whistle“, „Pay in Blood“, „Beyond Here Lies Nothing“, „Workingman?s Blues # 2“ aus den letzten Alben „Tempest“ und „Modern Times“, aber auch Best-of-Klassiker wie „She belongs to me“ oder ein ergreifend stilles, bewusst karg instrumentiertes „Shelter from the Storm“ waren darunter.
Nach „All along the Watchtower“ als Zugabe war um 23 Uhr pünktlich Schluss und alle strömten von dannen, um sich zuhause den Regen aus den Kleidern zu winden.
Organisatorisch lief nicht alles glatt: Bis in die Hegelstraße staute sich die Schlange am Einlass zum Konzertgelände vor dem Sparkassen-Carré zurück. Offensichtlich sei der Einlass zu schmal dimensioniert gewesen, sagte Rainer Kaltenmark vom Ordnungsamt. Insgesamt habe es in den Mühlbachäckern große Probleme mit Parkplatzsuchenden gegeben. Die Einfahrt zum Konzertgelände von der Hegelstraße her war zwar auf halber Straßenbreite gesperrt. Aber es war dort kein Ordner postiert. Wer navi-gesteuert dort hineinfuhr landete in der Sackgasse vor dem Konzertgelände – ohne eine Wendemöglichkeit.
Manch einer, der kein Ticket kaufen wollte, hatte darauf spekuliert, auf der Fußgängerbrücke, die über die Bahngleise führt, einen kostenlosen Logenplatz zu ergattern. Zwar hatte man von dort einen grandiosen Blick aufs Konzertgelände und die Bühne. Allerdings hatten die Ordner schon zum Soundcheck um 18 Uhr die Neugierigen verscheucht und die Brücke „vorübergehend gesperrt“. Ab 19 Uhr durfte dann nur noch passieren, wer eine Eintrittskarte hatte und vom Parkplatz beim Festplatz zum Konzertareal wollte.
Den ausführlichen Bericht gibt es hier (25 Cent).