Vielschichtige Trickfilm-Parabel von Richard Linklater um eine Drogenepidemie in einem Big-Brother-Staat.

A Scanner Darkly - Der dunkle Schirm

Vielschichtige Trickfilm-Parabel von Richard Linklater um eine Drogenepidemie in einem Big-Brother-Staat.

23.11.2015

A Scanner Darkly - Der dunkle Schirm

Letzte Saison war Schauspieler Simon Pegg (in „Hot Fuzz?) noch ein drahtiger Elitepolizist. Nun muss er den schmerbäuchigen Wachmann eines Klamottenladens namens Dennis mimen. Dessen Pechsträhne begann vor fünf Jahren, als er am Hochzeitstag seine schwangere Braut sitzen ließ.

Inzwischen würde er liebend gern zu der bildhübschen Frau und dem proper herangewachsenen Sohn zurückkehren. Doch sitzt der Stachel ihrer Enttäuschung noch viel zu tief, und außerdem hat sie sich gerade einen stinkreichen Schnösel aus Amerika geangelt. Weil selbiger ein passionierter Hobbyläufer ist, will Dennis wenigstens auf diesem Gebiet mit ihm gleichziehen und meldet sich ebenfalls für den anstehenden Marathonlauf durch London an ? für den muskelmorschen Kettenraucher mit Hang zum Seitenstechen eine echte Herausforderung.

Wie das endet, kann man sich im Großen und Ganzen vorzeitig zusammenreimen. Der Weg dorthin ist trotzdem eine vergnüglicher Schwank, gut gemischt aus Körperkomik, Wortwitz, ulkigen Nebenfiguren und nicht zu dick aufgetragenem Herzeleid und -freud. In Anliegen, Machart und Tonfall kann man ihn (inklusive einiger Ausfälle ins Zotige) durchaus mit „Keinohrhasen? vergleichen. Den großen Unterschied macht der Hauptdarsteller. Bei aller Überzeichnung könnte Simon Peggs notorischer Faulpelz, der den inneren Schweinehund überwindet, jedermanns Nachbar sein, während Schweigers künstliche Komik vor allem auf Lacher vom Reißbrett aus ist.

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Erstellt:
23.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 23.11.2015, 12:00 Uhr

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