Aber bitte mit Sahne!

Bevor sich die 22 hübschen Frauen am heutigen Samstag im Europapark Rust zur Wahl für die Miss Germany stellen, hatten sie selbst noch die Wahl und ein paar vergnügliche Stunden dazu: Bei der dienstäglichen Küchenparty im Hotel Dollenberg in Bad Peterstal-Griesbach standen knapp 20 Gerichte, vom Wolfsbarschfilet bis zum Cassissorbet, zur Wahl. Zuvor freilich mussten die Missen arbeiten.

Seit 15 Jahren ist für die Endrundenteilnehmerinnen der Wahl zur Miss Germany der Dienstag vor dem entscheidenden Samstag fest im Hotel Dollenberg verbucht. Dort können sie sich noch einmal in der Wellnessanlage oder im Hotel verwöhnen lassen, um dann noch vor der Küchenparty in einem süßen Wettbewerb anzutreten. Nämlich im Dekorieren von kleinen Schwarzwälder Kirschtorten.

Sahne, Schokolade, Kuchenteig, Kirschen und Kirschwasser stehen bereit. Die jungen Frauen, ob 18-jährige Musicaldarstellerin aus Hamburg oder 22-jährige Krankenschwester aus Mecklenburg-Vorpommern, versuchen sich mit Spachtel und Raspel, mit Geschick und ohne, mit Kreativität und vor allem mit viel Spaß im Backe-Backe-Kuchen. Ob sie schon einmal Torte gebacken habe, fragen wir Jennifer Giuliano (23), die als Miss Süddeutschland in die Endrunde gekommen ist. „Nö“, strahlt die muntere Erzieherin und kleistert mit beiden Händen dick Sahne auf den Tortenteig, „Ich meide die Küche. Meine Hobbys sind Tanzen und Zeichnen“.

Neben ihr müht sich Miss Sachsen mit Kirschwasser und Schattenmorellen, was überaus attraktiv anzusehen ist. Die blonde Sächsin kommt kaum zum Dekorieren, sie wird viel fotografiert. Eine Jury aus regionalen Freunden und Partnern des Hotels bewertet die mehr oder weniger gelungenen Kunstwerke. Und da staunt selbst der Fachmann in Person von Claudius Schmiederer (49), Bäcker-und Konditormeister in Bad Peterstal-Griesbach, der selbst schon mit großem Erfolg an Backwettbewerben für Schwarzwälder Kirschtorten teilgenommen hat: „Ich bin überrascht, wie schön und praktisch die Frauen an die Arbeit gehen, sicherlich haben sie mit ihrer Mutter oder ihrer Oma schon mal gebacken“. Schmiederer findet es toll, dass „das Kulturgut Schwarzwälder Kirschtorte so hervorragend präsentiert wird“. Das süße Backwerk sei nun mal ein Alleinstellungsmerkmal der Schwarzwaldregion und verdiene es, herausgestellt zu werden. Am Ende wurden die Siegerinnen von Patron Meinrad Schmiederer mit fürstlichen Preisen bedacht, wobei die so unbekümmerte Miss Süddeutschland vor Miss Ostdeutschland und Miss Internet den ersten Preis erhielt.

Es war übrigens einer der letzten unbekümmerten Abende vor der Wahl am heutigen Samstag „Von morgen an wird nur noch geprobt, von morgens 9 bis abends 10“, sagt Anahita Rehbein, 23-jährige Studentin aus Stuttgart, die amtierende Miss Baden-Württemberg, voraus. Ihr räumen Fachleute am Samstag gute Chancen ein. Rehbein studiert an der PH in Ludwigsburg Bildungswissenschaften im letzten Semester, möchte aber am liebsten später im Personalmanagement arbeiten, am allerliebsten bei Hugo Boss. Wie die anderen 21 Missen kommt sie gerade von einem zehntägigen „Trainingslager“ auf Fuerteventura. Bis Samstagabend werden jetzt noch Auftritt, Catwalk, Ausstrahlung, Casting und Bewegen vor der Kamera geübt. „Bis jetzt haben wir uns mega gut verstanden“, sagt Anahita über das Zusammenleben der 22 schönsten Frauen Deutschlands „Doch wer weiß, wie es vor dem Finale zugehen wird. Der Druck wird immer stärker.“