Horb · Digitalisierung
Abtauchen in virtuelle Welten
Das Steinbeis-Transferzentrum bietet im Digital Hub auf dem Hohenberg acht Lern- und Entwicklungsplätze für die Industrie in der Region.
Im Hinterstübchen des Digital Hub in der ehemaligen Kaserne, einem Raum mit Dachschräge, entstehen neuerdings ganze Fabriken. Das neu eröffnete Steinbeis-Transferzentrum will mit diesem „Digital Workspace“ die Industrie in der Region für die Digitalisierung gewinnen. High-Tech-Brillen samt Laptops und Zubehör für acht Lern- und Entwicklungsplätze stellt die Firma Schenker Technologies aus Leipzig zur Verfügung, ein Pionier in Sachen Virtual Reality. Ausgerüstet von ihr kann im Steinbeis-Transferzentrum jedes erdenkliche Szenario oder Produkt entwickelt und durchgespielt werden – wenn’s sein muss eine ganze Fabrik-Produktion.
„Dieses Angebot für Unternehmen, Organisationen und Menschen soll den Weg zur Digitalisierung leichter machen, Ängste nehmen und die Nähe zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern“, sagte Jochen Protzer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald am Dienstagmorgen bei der Eröffnung. Gut drei Dutzend junger Menschen, zumeist Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Stuttgart und am Campus Horb, ließen sich zeigen, was unter anderem die Firmen HTC Vive, Varjo aus Finnland und HP an digitalen Lösungen zu bieten haben.
Kleine Spielweise mit 3D-Druck
Professor Dr. Tim Jansen leitet den Workspace. Der 44-Jährige aus Herrenberg lehrt Produktionstechnik am Horber Campus der DHBW Stuttgart und freute sich: „Jetzt haben wir hier eine kleine Spielweise für 3D-Druck und Virtual Reality und können weiter ausbauen, was wir am Campus Horb bereits begonnen haben.“ Schenker trägt die Miete und stellt die erforderliche Technik als Leihgabe zur Verfügung, darunter auch den Prototyp eines Datenhandschuhs. Davon profitieren soll die Hochschule – wie auch die umliegende Wirtschaft. Eben die hat auch Key Account Manager Tomarchio von Schenker im Blick. Viele Unternehmen, so weiß er, suchen noch einen Einstieg in die Virtual Reality (VR). Denn spätestens, wenn ein Mitbewerber daraus vertriebliche Vorteile ziehe, merke es die Industrie sehr deutlich, welche Möglichkeiten sich damit bieten. Tomarchio: „Wir hoffen, dass es so auch noch die letzten Dinosaurier verstehen, dass VR das Tool der Stunde ist“. Professor Jansen bedauerte am Dienstag nur eins: „Wenn wir etwas schneller gewesen wären, dann hätte man damit für den Einzelhandel virtuelle Rundgänge entwickeln können, die gerade während der Corona-Pandemie sehr geholfen hätten. Doch da kam uns selbst Corona in die Quere.“ Nun soll es zügig vorangehen und das Netzwerk zur Digitalisierung in der Region weiter wachsen.Virtual Reality im Horber Digital Hub
Virtual Reality (VR) ermöglicht das Abtauchen dem Nutzer in eine virtuelle Umgebung. Augmented Reality (AR) blendet die Realität nicht vollständig aus, sondern ergänzt sie um virtuelle Elemente.
Das Steinbeis-Transferzentrum möchte damit die Digitalisierung von Horb aus in die weite Welt tragen, wie der Leiter des „Digital Workspaces“, Professor Tim Jansen, sagt.
Zur Eröffnung für geladene Firmen gab es am vergangenen Dienstag Fachvorträge für Firmen.
Schenker Technologies aus Leipzig, die Ausrüstung wie auch Miete für den Workspace finanzieren, informieren heute gezielt Rettungskräfte und Polizeibeamte, kurz „Blaulichtbehörden“ genannt, über virtuelle Trainings-Möglichkeiten.