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Aktuelle Entwicklungen beim Rauchen und Dampfen

05.09.2018

Bild: Pixabay

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Raucherschutz wird in Deutschland großgeschrieben. In vielen anderen Ländern Europas hingegen besteht nach wie vor Diskussionsbedarf darüber, wie ein Rauchverbot auszusehen hat. Mittlerweile scheint sich der Trend in Richtung E-Zigaretten zu verlagern. Doch stimmt dieser Eindruck? Aktuelle Zahlen und Entwicklungen zum Rauchen und Dampfen, zeigt der folgende Beitrag.

Steht die klassische Zigarette vor dem Aus?

Noch sieht man ihn auf der Straße und an öffentlichen Plätzen: Den klassischen Glimmstängel. Doch die Zahl der Raucher in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Zigarettenverkäufe gehen jährlich um 1-2 % zurück. Was bleibt, ist die Frage, ob Zigaretten irgendwann vollkommen aus unserem Stadtbild verschwunden sein werden. Wahrscheinlich eher nicht.

Dass das Nikotin in Zigaretten süchtig macht, ist allseits bekannt – und das nicht erst, seit die plakativen Horrorbilder auf den Zigarettenpackungen Pflicht sind. Vor allem junge Menschen sehen sich deshalb nach Alternativen um. Viele greifen immer häufiger zu elektronischen Inhalationsprodukten, wie beispielsweise der klassischen E-Zigarette. Dieser Trend der letzten Jahre ist ungebrochen, wenn auch bei weitem nicht mehr vollkommen unumstritten.

E-Zigaretten weiter auf dem Vormarsch

Der Verkauf von E-Zigaretten und den dazugehören Liquids, Aromen und Basen ist ein Millionengeschäft. Zwischen 2010 und 2016 ist die Zahl der Dampfer von 0,3 Mio. auf ca. 3,5 Mio gestiegen, zeigt das Statistik-Portal statista. Es zeichnet sich also ein eindeutiger Trend ab, der von der herkömmlichen Zigarette hin zur elektrischen Variante geht.

So funktionieren die elektrischen Zigaretten

E-Zigaretten bestehen aus zwei Teilen: einem Akku und einem Verdampfer. In den Verdampfer wird eine aromatisierte und gegebenenfalls auch nikotinhaltige Flüssigkeit gefüllt, die als Liquid bezeichnet wird. Wer viel dampft und gerne experimentiert, kann sich passend zum DIY-Trend aus einer Base und einem Aroma auch eigene Liquids mischen.

E-Zigaretten-Aromen sind in ihrer Namensgebung und ihren Geschmacksrichtungen äußerst kreativ. Klassischer Tabakgeschmack, fruchtige Sorten und ausgefallene Kombinationen wechseln sich hier ab und sollen die Neugier der Konsumenten wecken.

E-Zigaretten und ihre Inhaltsstoffe

Ein eLiquid setzt sich in der Regel aus fünf unterschiedlichen Inhaltsstoffen zusammen, deren Wirkung auf die Gesundheit nicht vollkommen unumstritten ist. Hauptbestandteil der dampfbaren Substanz ist Propylenglykol (PG), ein von der EU zugelassener Lebensmittelzusatzstoff. Daneben findet sich in der E-Zigarette Glycerin (Vegetable Glycerin, VG), das mit PG gemischt wird.

Für ein verbessertes Fließ- und Dampfverhalten wird ein Liquid zudem mit destilliertem Wasser angereichert. Dreh- und Angelpunkt jedes eLiquids sind die vielen verschiedenen Aromastoffe für die E-Zigarette. Die meisten Aromen sind wahlweise in einer nikotinhaltigen oder einer nikotinfreien Version erhältlich. Wer selbst mischt, kann auch den Anteil an Nikotin selbst bestimmen.

Vor- und Nachteile der E-Zigarette

Warum aber greifen immer mehr Menschen zur elektrischen Zigarette statt zum ‚Analogmodell‘? Die geschmackliche Vielfalt wurde bereits angesprochen. Außerdem riecht und schmeckt das Dampfen nicht mehr wie klassischer Zigarettenqualm. Wer das Rauchen aufgeben möchte, hat mit dem Dampfen die Möglichkeit, sich Stück für Stück zu entwöhnen und den Nikotingehalt nach und nach zu reduzieren.

Eine der stillen Gefahren des Zigarettenkonsums ist das Passivrauchen. Nicht nur der Raucher selbst, sondern auch seine Umwelt wird dem gesundheitsschädigenden Rauch ausgesetzt. Im Vergleich zu Filterzigaretten werden bei elektronischen Zigaretten weniger giftige Stoffe in die Luft abgegeben.

Trotzdem ist der Dampf aus der E-Zigarette kein reiner Wasserdampf und nicht frei von Chemikalien und Giftstoffen, wie diese Studie des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zeigt.

Verlässliche Langzeitstudien zu den Auswirkungen des Dampfens auf die Gesundheit gibt es bisher noch nicht. Während insbesondere zwei Studien, so beispielsweise eine britische Studie, belegen, dass E-Zigaretten-Konsum bis zu 95 % weniger gesundheitsschädlich ist als Filterzigaretten, führen andere Studien an, dass trotzdem eine geringe Menge an Kanzerogenen enthalten ist.

Zumindest aber werden auch durch den E-Zigaretten-Dampf die Atemwege gereizt. Ein trockener Husten kann die Folge sein. E-Zigaretten werden häufig empfohlen, um allmählich vom Tabakkonsum loszukommen. Doch auch Vapen (so eine weitere Bezeichnung für den E-Zigaretten-Konsum) macht süchtig.

Insbesondere bei jungen Menschen kann die elektrische Zigarette die Tür zu einer Welt des Tabakkonsums öffnen. E-Zigaretten sind aus diesem Grund erst ab 18 Jahren zugelassen. Weltweite Entwicklungen zeigen trotzdem, dass vor allem junge Menschen zur elektrischen Zigarette greifen.

Hype made in America: Juuling

Besonders besorgniserregend ist ein Trend aus den USA. Das sogenannte Juuling, benannt nach dem Namen dieser E-Zigarette, die aussieht wie ein Stift oder ein USB-Stick, wird besonders in amerikanischen Highschools mehr und mehr zum Problem.

Seit der Gründung des Unternehmens hat dessen Umsatz sich verachtfacht, einen Marktanteil von 32 % hat der ‚Stift‘ in den USA. In Europa ist der Juul noch nicht erhältlich, kann aber über das Internet bezogen werden. Die unauffällige E-Zigarette kann sogar am Laptop aufgeladen werden.

Das Problem: Die E-Zigarette Juul enthält mit 5 % Nikotin ebenso viel Nikotin wie eine herkömmliche Filterzigarette. Jugendliche suchen diesen ‚besonderen Kick‘, ohne zu ahnen, dass dies negative Folgen für ihre Gesundheit und ihre Hirnentwicklung haben kann.

Der Trend hat die USA fest im Griff. Selbst junge (ehemalige) Konsumenten sprechen sich inzwischen gegen die ‚neue‘ E-Zigarette aus. Ob dieser Trend auch bei uns Einzug hält, bleibt abzuwarten. Eines kann aber mit Sicherheit festgehalten werden: Während der Anteil klassischer Raucher hierzulande rückläufig ist, nimmt der Anteil an Dampfern stetig zu.

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Erstellt:
05.09.2018, 15:24 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 45sec
zuletzt aktualisiert: 05.09.2018, 15:24 Uhr

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