Eugen-Bolz-Preis

Albert Bodenmiller wurde nicht eingeladen

Das Dabeisein bei der Verleihung an Angela Merkel wäre für den Ex-Stadtrat eine Anerkennung gewesen.

30.01.2017

Von Gert Fleischer

Wenn Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher am Mittwoch im Stuttgarter Schloss als Vorsitzender der Eugen-Bolz-Stiftung Bundeskanzlerin Angela Merkel den Eugen-Bolz-Preis überreicht, hätte es ein Mann besonders verdient, unter den Gästen zu sein: Albert Bodenmiller. Doch er wurde nicht eingeladen.

Wie kein anderer hat der frühere Stadtrat Bodenmiller immer wieder auf das Vorbild der beiden Rottenburger Ehrenbürger Eugen Bolz und Bischof Joannes Baptista Sproll hingewiesen, die nicht den Nazis hinterherliefen. Bodenmiller forderte immer wieder die Seligsprechung beider Männer. Er bewies Zivilcourage im Kampf gegen rechtspopulistische Schriften im Kopp-Verlag. Im Verein Gegen Vergessen - Für Demokratie ist er immer wieder initiativ für die KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen und für Vorträge zum Thema Nationalsozialismus in den Schulen.

Vielleicht war es Gedankenlosigkeit und keine Absicht, dass der auch für Neher manchmal unbequeme Bodenmiller nicht eingeladen wurde. Die Eugen-Bolz-Stiftung habe 195 Plätze zur Verfügung, sagte der OB; „die hätten wir fünffach belegen können. Eingeladen habe er die 80 Stiftungsmitglieder, den Gemeinderat, die Minister/innen der Landesregierung, die bisherigen Preisträger des Eugen-Bolz-Preises, auch die des Preises für Schüler, ein Kontingent gab es für die weiterführende Eugen-Bolz-Schulen im Land. Die Annahmequote sei extrem hoch gewesen, noch habe er drei Leute zuviel.

Aus Sicherheitsgründen dürfen Eingeladene die Karten nicht weiterreichen, sondern müssen sie zurückgeben. Nur wenn jetzt noch einige verzichten, hätte Bodenmiller eine Chance. Neher: „Wir hätten Herrn Bodenmiller gerne eingeladen. Sollte noch jemand absagen, wäre Herr Bodenmiller der Erste, den wir anfragen. Mir tut‘s selbst ein bissl leid.“