Sulz · Fasnet

Alle Akteure erhalten verdient Goldmedaillen

Synchronschwimmen, Boxen, Bobfahren und ein Fackellauf: Beim Sulzer Zunftball mit dem Motto „Olympische Spiele“ erlebten die Gäste am Samstag viele Disziplinen. Die 18-Stunden-Musiker und die Pink Pämpärs brachten die Halle zum Brodeln.

23.02.2020

Von Cristina Priotto

Zuletzt war der Radetzky-Marsch beim Neujahrskonzert in der Stadthalle zu hören gewesen. Die trainierten Synchronschwimmer beim Zunftball hatten die Melodie für ihre erotische Choreografie gewählt. Besonders beim weiblichen Publikum für verzücktes Kreischen sorgten mit dieser olympischen Disziplin Alex Plocher, Lukas Frick, André Frick, Nico Domonell und Sven Plocher. Bilder: Cristina Priotto

Zuletzt war der Radetzky-Marsch beim Neujahrskonzert in der Stadthalle zu hören gewesen. Die trainierten Synchronschwimmer beim Zunftball hatten die Melodie für ihre erotische Choreografie gewählt. Besonders beim weiblichen Publikum für verzücktes Kreischen sorgten mit dieser olympischen Disziplin Alex Plocher, Lukas Frick, André Frick, Nico Domonell und Sven Plocher. Bilder: Cristina Priotto

Mit mehr als 600 Leuten war der Zunftball in der Sulzer Stadthalle am Samstagabend ausgesprochen gut besucht. Die Gäste hatten sich einfallsreich verkleidet, passend zum Motto „Olympische Spiele“: Kanuten, Rodler, Bogenschützen, Eisläufer, ein Curling-Team und eine Gruppe als Fackeln Kostümierter zeigten, wie inspirierend das Motto war. Da staunten sogar die persönlich anwesenden Götter vom Olymp.

Die Band „Sternenstaub“ unterbrach den Auftakt mit Stimmungshits wie der „Kleinen Kneipe“ zwar ungern, machte aber der Narrenzunft Sulz als Gastgeber Platz. Angeführt von der Narrenkapelle in Andenmusiker-Kluft, zogen Salzsieder, Narros, Elferräte, Optimist und Pessimist ein.

Zunftmeister Thomas Freund begrüßte die große Narrenschar mit einem dreifachen Narri-Narro und schaltete direkt ins „Aktuelle Sportstudio“. Als kompetente Sportmoderatoren kündigten Frank „Buffy“ Ruthardt alias Waldemar Hartmann und Anne Rebholz alias Katrin Müller-Hohenstein die Programmpunkte aus der Olympiastadt Sulz an.

Zunächst musste aber natürlich das olympische Feuer entfacht werden. Dazu hatten Ideengeber Andreas Flohr und einige Hexen keine Mühen gescheut, um die Flamme von Griechenland (symbolisiert durch die „Grotte“) über närrische Hochburgen wie Bergfelden, Renfrizhausen, Hirrlingen, Fischingen und Nendingen nach Sulz zu bringen. In einem Video wurde der lange Weg gezeigt, wofür das Publikum viel Beifall spendete. Schließlich traf die letzte Hexe erschöpft in der Stadthalle ein und nutzte die Olympia-Flamme gleich, um den Kessel anzuheizen, um den die Hexen tanzten.

Als erste Disziplin stand „Taktspiel“ an: Nadja Keucher, Alex Kipp, Manuela Klingele, Lisa Schäfer und Bianca Hirrlinger traten als Gewichtheberin, Turnerin, Schiedsrichterin, Boxerin und Fußballerin auf. Mit dem Lied „We are the Champions“ feierte das Quintett die Goldmedaille.

Das 21 Eppinger-Grad kühle Wasser im „Susolei“ hatte die Synchronschwimmer offensichtlich bestens auf die nächste Medaillenentscheidung vorbereitet. Als die Jungs nach einigen Jux-Sprüngen die Bademäntel fallen ließen und in rot-weißen Badehosen hinter einer blauen Plane ihre Astralkörper zur Schau stellten, kreischten vor allem zahlreiche Frauen. André Frick, Lukas Frick, Alex Plocher, Sven Plocher und Nico Domonell vom Hexenausschuss bewegten sich sportlich-erotisch zur Melodie des Radetzky-Marsches. Als plötzlich ein Hai im Becken auftauchte, waren sofort zwei Baywatch-Rettungsschwimmer zur Stelle und sorgten dafür, dass das Team den verdienten Beifall genießen konnte.

Die Siegerinnen des Freudenstädter Showtanzwettbewerbs von 2019, die Showtanzgruppe Mühlheim-Renfrizhausen, raubten Moderator „Buffy“ den Atem und wirbelten zu stampfenden Beats mit unglaublich viel Energie, Ausdauer und perfekt synchron im Leuchtdress über die Bühne. Die sehr anspruchsvolle Choreografie enthielt neben Akrobatik auch gewagte Pyramiden
– die Goldmedaille war gesichert.

Als die 18-Stunden-Musiker die Stadthalle enterten, konnten sich zwar die sportlichen Akteure etwas vom Bühnenprogramm erholen. Unten im Saal wurde dafür umso ausgelassener auf den Bänken getanzt, geklatscht, gesungen und geschunkelt.

Derweil hatten sich im Hintergrund die Jungs des „Project X-Boxen“ auf den Wettkampf vorbereitet. Bemerkenswert gelenkig zeigten Andreas Flohr, Patrick Gamza, Lorenz Mertes, André Schoch, Fabian Heizmann, Lukas Dettling, Marco Heinzelmann, Steffen Haigis und Mathias Seeger nach dem würdevollen Einmarsch zunächst einen Aufwärmtanz, ehe zwei Kämpfer sich im Boxring ein schonungsloses Duell lieferte. Mehrere Runden waren nötig, ehe sich der Sieger nach einem K.o. über Edelmetall freuen konnte.

Da der Zunftball zugleich Sommer- als auch Winterspiele vereinte, passten auch die Bobfahrerinnen bestens ins Programm: Trainerin Sindi Sprem verzweifelte anfangs mit der Chaos-Sportgruppe (Kathrin Menzel, Rosa Grabowski, Stefanie Schuler, Franziska Schäuble, Laura Kobel und Katrin Domonell), doch nach einigen Ermahnungen bereiteten sich die Damen diszipliniert auf die Fahrt im Altenberger Eiskanal vor und stellten fest, wieviel Spaß das Bobfahren machen kann.

Guggenmusik zum Finale

Soviel olympische Sportlichkeit musste natürlich belohnt werden: Bei der Siegerehrung verteilten „Buffy-Waldi“ Hartmann und Anne Rebholz/KMH auf der Bühne Goldmedaillen an alle Akteure.

Den krönenden Abschluss des dreistündigen Programms bildeten die Pink Pämpärs, die lautstark in die Halle einzogen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt kannten die Gäste kein Halten mehr und tanzten ausgelassen. Manch einer dürfte mit Augenringen wie olympische Ringe erwacht sein.

Eine Goldmedaille in der Disziplin „Taktspiel“ holten einige Musikerinnen der Sulzer Stadtkapelle.

Eine Goldmedaille in der Disziplin „Taktspiel“ holten einige Musikerinnen der Sulzer Stadtkapelle.

Die Showtanzgruppe Mühlheim/Renfrizhausenhob auf der Zeitreise im wahrsten Sinne ab.

Die Showtanzgruppe Mühlheim/Renfrizhausen hob auf der Zeitreise im wahrsten Sinne ab.

Mann gegen Mann, Faust gegen Faust kämpften die zwei Boxer.

Mann gegen Mann, Faust gegen Faust kämpften die zwei Boxer.

Der Chaostruppe gefiel es, Bob zu fahren wie in Altenberg.

Der Chaostruppe gefiel es, Bob zu fahren wie in Altenberg.

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Erstellt:
23.02.2020, 00:36 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 23.02.2020, 00:36 Uhr

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