Kreis Freudenstadt · Sommerhitze

Alles etwas langsamer angehen

Bei den derzeit hohen Temperaturen ist es wichtig, genügend zu trinken, leicht zu essen und sich zu schonen.

05.08.2022

Von NC

Mit Sonnenschein und hohen Temperaturen verbinden viele eine unbeschwerte Sommerzeit. Doch inzwischen treten immer häufiger Hitzeperioden auf, die den menschlichen Organismus gesundheitlich stark belasten. Nach einer Auswertung der AOK waren im vergangenen Jahr in der Region Freudenstadt 49 Versicherte wegen Hitzeschäden in ärztlicher Behandlung. Landesweit waren es 2888 Versicherte.

Vor der Pandemie stieg die Anzahl von 48 Betroffenen im Jahr 2017 auf 95 Betroffene im Hitzesommer 2019 an. Anschließend gingen die Behandlungszahlen stark zurück, vermutlich weil pandemiebedingt zum Beispiel Freizeitaktivitäten wie Besuche im Freibad deutlich eingeschränkt waren. Die Dunkelziffer der Hitzebeschädigten dürfte höher liegen, schreibt die AOK in einer Pressemitteilung, da nur Versicherte erfasst wurden, die tatsächlich in Behandlung waren.

Auf Alte und Kleinkinder achten

Besonders gefährdet sind Menschen mit vermindertem gesundheitlichem Allgemeinzustand, starkem Übergewicht oder mit chronischen Vorerkrankungen. Ebenfalls ein erhöhtes Risiko tragen Menschen, die sich bei Hitze körperlich anstrengen, ältere Menschen sowie Säuglinge und Kleinkinder. „Es können hitzebedingte Beschwerden bis hin zu sogenannten Hitzekrankheiten auftreten“, sagt AOK-Ärztin Dr. Sabine Knapstein. Diese äußerten sich vor allem durch heiße Haut, gesteigerter Atmung, erhöhtem Puls, Übelkeit oder Durchfall.

So können sich zum Beispiel ein Sonnenstich mit Kopfschmerzen und Schwindel oder eine Hitzeerschöpfung entwickeln. Ebenso kann es zu einem Hitzschlag kommen, wenn es dem Körper nicht mehr gelingt, sich durch Schwitzen ausreichend abzukühlen.

Viel trinken an heißen Tagen

An heißen Tagen hilft es, viel zu trinken und besonders wasserhaltige Nahrung zu sich zu nehmen. Dafür eignen sich besonders wasserhaltige Obst- und Gemüsesorten wie Wassermelone, Gurke und Tomate. „Auch die Zufuhr von Elektrolyten ist wichtig, denn sie unterstützen nicht nur die Steuerung der Nerven- und Muskelfunktion, sondern auch bei der Stabilisierung des Säure-Basen-Haushalts und des Wasserhaushalts“ erklärt Lea Messerschmidt, Ernährungsexpertin der AOK Nordschwarzwald. Wie es in den Mittelmeerländern vorgelebt werde, seien kalte Suppen, Salate und fettarme Gerichte mit viel Gemüse im Sommer eine gute Wahl, zumal sie auch antioxidativ, also entzündungshemmend wirkten.

Als Getränke an heißen Tagen empfiehlt Messerschmidt Wasser sowie ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Auch verdünnte Saftschorlen eignen sich gut, weil sie nicht nur den Flüssigkeitsspeicher, sondern auch den Mineralhaushalt auffüllen.

Der Mehrbedarf an Flüssigkeit ist bei großer Hitze nicht zu unterschätzen: Die sonst empfohlenen 1,5 bis 2 Liter reichen bei Hitzeperioden oft nicht mehr aus. Gesunde können die Trinkmenge unbesorgt um rund einen Liter steigern. Dr. Sabine Knapstein: „Bei bestimmten Erkrankungen wie beispielsweise einer Herzschwäche oder auch bestimmten Nierenleiden sollten die Betroffenen unbedingt mit ihrem Arzt klären, ob sie die Trinkmenge steigern sollten und welche zusätzliche Menge für sie verträglich ist.“