Geschäftsbericht

Alpirsbacher spürt die Corona-Krise

Der Erlös der Klosterbrauerei sank 2020 um 8,3 Prozent. Der Bierabsatz ging um 3,4 Prozent zurück.

29.05.2021

Von NC

Die Alpirsbacher Klosterbrauerei Glauner GmbH & Co. KG bekam die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie stark zu spüren.

Dies teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung zum Geschäftsjahr 2020 mit.

Im vergangenen Jahr ging der Bierabsatz um 3,4 Prozent zurück. Durch die monatelange Schließung der Gastronomie und Hotellerie verringerten sich die Bruttoerlöse des Familienunternehmens gegenüber 2019 um 8,3 Prozent. „Gemessen an der nationalen Marktentwicklung und der Entwicklung in Baden-Württemberg sind wir 2020 mit einem blauen Auge davongekommen“, kommentiert Brauerei-Chef Carl Glauner das Ergebnis.

Nach Angaben von Geschäftsführer Markus Schlör verlor Alpirsbacher Klosterbräu ein Volumen von 25.000 Hektoliter Fassbier, verursacht durch die großen Absatzverluste von März bis Juli sowie durch den zweiten Lockdown von Oktober bis zum Jahresende 2020. Lediglich im August und September war es zu einer „kurzfristigen Normalisierung mit einem Absatz auf Vorjahresniveau“ gekommen.

Bei den Flaschenbieren, den Kloster-Spezialitäten und dem Bier Kleiner Mönch verzeichnete Alpirsbacher zwar „überproportionale Zuwächse“; gleichzeitig gingen die Biermischgetränke und die alkoholfreien Biere stark zurück, weil diese Produkte sehr stark in der Gastronomie distribuiert sind. Auch die Export-Geschäfte entwickelten sich negativ.

Trotz der Corona-Krise hob sich die Alpirsbacher Klosterbrauerei auch 2020 vom allgemeinen Trend auf dem Biermarkt ab. Deutschlandweit verzeichnete die Branche einen Absatzverlust von 5,5 Prozent, beim Export sogar um 13,1 Prozent. Die Zahl der Braustätten verringerten sich in Deutschland um 1,5 Prozent. Stärker als in Gesamtdeutschland fielen die Abschmelzungen in Baden-Württemberg aus, wo es ein Minus von 7 Prozent gab, beim Inlandsabsatz sogar um 8,7 Prozent.

Für das laufende Geschäftsjahr 2021 geht die Alpirsbacher Klosterbrauerei trotz der erst jetzt im Mai erfolgten, vorsichtigen Öffnungen der Gastronomie von einer Absatzentwicklung wie 2020 aus. „Aus Sicht der Geschäftsleitung wird es nach dem Ende der langen Schließungszeit in der Gastronomie und Hotellerie zu einer guten Umsatzentwicklung kommen“, stimmen Carl Glauner und Markus Schlör überein. Die Brauerei richte sich vertrieblich auf die Situation aus. „Wir erwarten unter Berücksichtigung einer vorsichtigen Planung und entsprechenden Kostensenkungen ein leicht positives Jahresergebnis“, betont Markus Schlör. Dieses liege aber deutlich unter dem Niveau der Jahre 2014 bis 2019.

Über das Unternehmen

Die Alpirsbacher Klosterbrauerei wird in vierter Generation von Carl Glauner geleitet. Der 63-Jährige ist der Urenkel des Brauerei-Gründers Johann Gottfried Glauner, der 1877 das Unternehmen kaufte und damit die Benediktiner-Klosterbrauerei aus dem elften Jahrhundert reaktivierte. 1880 ging die Firma an Carl Albert Glauner über. 1906 erfolgte die Umfirmierung in Alpirsbacher Klosterbräu. Geschäftsführer sind der Inhaber Carl Glauner und Markus Schlör. Das Unternehmen

beschäftigt rund 135 Mitarbeiter.