Wolfsburgs Trainer Hecking wünscht sich Tore vom Problemstürmer Kruse

"Am besteneinDoppelpack"

Fünf Tage vor dem Kracher gegen Real Madrid braucht der VfL Wolfsburg bei Bayer Leverkusen einen Sieg, um die Champions-League-Ränge nicht endgültig aus den Augen zu verlieren. Im Fokus: Max Kruse.

01.04.2016

Von SID/EB

Der Wolfsburger Max Kruse machte zuletzt häufiger abseits des Platzes von sich reden, nun soll er Tore sprechen lassen. Foto: Getty

Der Wolfsburger Max Kruse machte zuletzt häufiger abseits des Platzes von sich reden, nun soll er Tore sprechen lassen. Foto: Getty

Wolfsburg. Trainer Dieter Hecking vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg wünscht sich von Angreifer Max Kruse nach dessen jüngsten Eskapaden sowie der Suspendierung von der Nationalmannschaft eine sportliche Reaktion im Bundesligaspiel bei Bayer Leverkusen heute (20.30 Uhr/Sky). "Max soll Leistung bringen, fertig. Am liebsten wäre es mir, er schießt gleich zwei Tore. Dann macht er seine Kritiker mundtot. Das wäre am besten", sagte Hecking den Wolfsburger Nachrichten.

Im Training hat Kruse den 51-Jährigen bereits überzeugt, "da gibt es nichts zu beanstanden", so Hecking, der Kruse allerdings auch deutlich kritisierte. "Als deutscher Nationalspieler musst du dir vor allem zweier Dinge bewusst sein: Du stehst total im Fokus der Öffentlichkeit, und du hast eine Vorbildfunktion. Und dieser ist Max nicht gerecht geworden", erkannte Hecking und ergänzte: "Natürlich waren die Geschichten alle privat. Aber nachts nach einem Bundesligaspiel um 6.30 Uhr durch Berlin zu fahren - das kann es nicht sein." Hecking meinte aber auch, eine Freistellung des Spielers sei nie ein Thema gewesen.

Kruse hatte sich Mitte März in Berlin am Rande der Feier seines 28. Geburtstags eine Auseinandersetzung mit einer Bild-Reporterin geliefert, die Bilder von ihm gemacht hatte (wir berichteten).

Bereits zuvor hatte Kruse für Negativ-Schlagzeilen gesorgt, der 14-malige Nationalspieler soll am 18. Oktober 2015 in den frühen Morgenstunden bei einem Berlin-Besuch 75 000 Euro in einem Taxi liegen gelassen haben.

Hecking hofft, dass Kruse aus den jüngsten Ereignissen seine Lehren zieht. "Er ist ein deutscher Nationalspieler und spielt bei einem Champions-League-Verein. Dessen muss er sich endgültig bewusst werden", so der Coach. Solche Diskussionen um einen Spieler schaden dem Klub, der eigentlich für sportliche Schlagzeilen sorgen wollte.

Jedoch, derweil glaubt Hecking mit dem Tabellenachten nicht mehr an die direkte Qualifikation für die Champions League. "Platz drei ist bei zehn Punkten Rückstand und noch vier Mannschaften zwischen uns und Hertha BSC weg - so ehrlich müssen wir schon sein", sagte der Coach. Dahinter sei aber "noch alles drin".

Ob Kruse heute trotz der guten Trainingseindrücke von Beginn an ran darf, das ist allerdings noch offen. "In Hoffenheim und gegen Darmstadt hat Max zuletzt nicht so gespielt, dass er unumstritten ist", sagte Hecking, der in Leverkusen wohl erstmals wieder auf den lange verletzten und vermissten Torjäger Bas Dost zurückgreifen kann.

Während Hecking bei Kruse Geduld zeigte, steht der zweite Wolfsburger Problemstürmer, Nicklas Bendtner, endgültig vor dem Aus. Der dänische Nationalspieler, der nach etlichen Verfehlungen zuletzt ohnehin nur noch Einzeltraining absolviert hatte, wurde gestern vom Trainingsbetrieb freigestellt. Eine vorzeitige Auflösung des bis Ende Juni 2017 laufenden Vertrages ist wahrscheinlich. Von einem solchen Szenario war Kruse wie erwähnt noch ein Stück entfernt - zumindest bis gestern Abend.