Fußball

Amateure machen gegen DFB und DFL mobil

Kleine Vereine fühlen sich von den Verbänden schlecht vertreten und fordern mehr Unterstützung.

28.01.2017

Von DPA

Garching. Der Aufstand der Fußballamateure gegen die DFB-Spitze und die mit Milliardenumsätzen protzenden Profivereine fiel beim Startschuss kraftlos aus. Bei der Gründung des Aktionsbündnisses „Rettet die Amateurvereine“ scharte sich spontan nur ein kleiner Kreis von etwa 30 Vereinen um Frontmann Engelbert Kupka. Der frühere Präsident des Ex-Bundesligisten SpVgg Unterhaching reagierte dennoch mit ungebrochenem Kampfgeist: „Die Amateure sind nie in Erscheinung getreten. Das können sie nicht von Null auf Hundert bringen.“

Bei der zweistündigen Veranstaltung hatte Kupka in einem Wirtshaus in Garching bei München leidenschaftlich für die Interessen der etwa 25 000 Amateurvereine geworben. „Es besteht keine Absicht zur Abspaltung oder einer Revolte“, betonte Kupka. Eingeladen hatte ein Dutzend Vereine aus Bayern, Berlin, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Sie wollen mit lauter Stimme eine größere Unterstützung – auch finanziell – seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) erzielen.

Größter Kritikpunkt ist für Kupka der jüngst bis 2023 verlängerte Grundlagenvertrag zwischen DFB und DFL. Für einen „Pachtzins“ von weiterhin drei Prozent dürfen die 36 deutschen Profiklubs auch in Zukunft ihre Medienrechte selbst vermarkten. Nur ein Almosen von 45 Millionen Euro fließt laut Kupka an die Amateure.

Von der Führung des Deutschen Fußball Bundes um Präsident Reinhard Grindel sieht Kupka die Amateure, die die Fußballstars von morgen ausbilden, nicht mehr gut vertreten. „Die Herren da oben haben den Boden unter den Füßen verloren“, sagte er.

Es rumort bei den Amateuren. „Was ist zu tun? Nach Frankfurt fahren und wie die Milchbauern die DFB-Zentrale blockieren?“, fragte der Vorsitzende eines bayerischen Dorfvereins.

An DFB-Boss Grindel und dessen Vize Rainer Koch, der im Präsidium für den Amateurfußball zuständig ist, regte sich nicht hauptsächlich der Unmut der Vereinsvertreter. „Unser Feind ist eigentlich die DFL. Die interessiert sich ziemlich wenig für die Amateurvereine“, erklärte Kurt Haas, der Vorsitzende des Bayernligisten SpVgg Weiden .dpa