Zwischen vulgär und pädagogisch wertvoll bleibt kein Teenie-Auge trocken.

American Pie - Jetzt wird geheiratet

Zwischen vulgär und pädagogisch wertvoll bleibt kein Teenie-Auge trocken.

24.11.2015

Von che

American Pie - Jetzt wird geheiratet

Liebe ist ... wenn man beim Heiratsantrag einen Steifen kriegt. So gesehen sind die Voraussetzungen für Jim (Jason Biggs) günstig, nach den wilden, in Teil eins und zwei geschilderten Aufreißerjahren glücklich in den Hafen der Ehe einzulaufen. Aber keine Angst: Weil der Hormondruck bei seinen Kumpels kaum nachgelassen hat, bietet auch der dritte Teil das bewährte Feuerwerk aus Vulgärwitzen und Sexual-Slapstick.

Ohne auch nur den Ansatz einer Handlung erkennen zu lassen, reiht Regisseur Jesse Dylan situationskomische Episödchen aneinander, wobei Hundescheiße und rasierte Schamhaare zu den besonders derben Höhepunkten zählen. Heimlicher Held ist diesmal allerdings der bisherige Serien-Depp Stiffler, der sich vom rammelwütigen Großmaul zum charmesprühenden Schwulenversteher und Schwiegermutter-Betörer mausert.

Dies unterstreicht einmal mehr, dass es den Machern der Serie jenseits des schrillen Klamauks immer auch darum ging, ihre Klientel mit pädagogisch wertvollen Winken für ihr laufendes Liebesleben zu versorgen. Die meisten Gags entzünden sich nicht am Sex an sich, sondern am urkomischen Widerspruch zwischen sexuellem Gelüst und sexueller Praxis.

Und weil vor diesem Zwiespalt auch ältere Semester nicht gefeit sind, kann man sich gut vorstellen, die American-Pie-Clique noch lange auf ihrem Lebensweg zu begleiten ? warum eigentlich nicht bis zur Rente?