Kerber gegen Beck 4:6, 6:3, 6:1 - auch Görges und Petkovic im Achtelfinale

Angie beißt sich durch

Nur mit Mühe hat Titelverteidigerin Angelique Kerber bei dem Grand-Prix-Turnier in Stuttgart den Einzug in das Achtelfinale geschafft. Die Favoritin musste gegen Annika Beck sogar den ersten Satz abgeben.

21.04.2016

Von HELEN WEIBLE

Die Titelverteidigerin Angelique Kerber musste hart arbeiten, bis sie den Einzug in das Achtelfinale des Turniers in Stuttgart perfekt gemacht hatte. Foto: dpa

Die Titelverteidigerin Angelique Kerber musste hart arbeiten, bis sie den Einzug in das Achtelfinale des Turniers in Stuttgart perfekt gemacht hatte. Foto: dpa

Stuttgart. Es war kein Duell der Generationen. Angelique Kerber und Annika Beck trennen nur sechs Lebensjahre. Doch in dem deutschen Zweikampf trat die Weltranglistendritte gegen die Nummer 41 an. Die 28-jährige Kielerin hatte in ihrer Profikarriere mehr als doppelt so viele Matches gespielt wie die 22-jährige Kontrahentin aus Bonn, die erst zum dritten Mal im Hauptfeld des Stuttgarter Damenturniers stand.

Erstaunlicherweise war es aber Beck, die der hoch favorisierten Australian-Open-Gewinnerin frech und frei den ersten Satz abnahm, und auch im zweiten Durchgang um jeden Ball kämpfte. Die Partie war lange offen und hart umkämpft. Erst nach gut zwei Stunden, als Kerber den letzten Punkt zum 6:1 im dritten Satz gemacht hatte, schien klar: Die Machtverhältnisse sind wieder hergestellt. Deutschlands beste Tennisspielerin hatte für den Erfolg jedoch viel Kraft investieren müssen. "Hut ab, Annika hat echt gut gespielt. Es war mental schwer für mich", gab Kerber zu, dass sie mit viel Respekt ihrer Teamkollegin gegenüber getreten war. Die tollen Erinnerungen an das vergangene Jahr halfen ihr schließlich, den Rhythmus zu finden.

Fünf Jahre ist es her, dass Julia Görges in Stuttgart den Titel geholt hat. Darum wird es mal wieder Zeit, findet die 27-Jährige, dass sie in der Landeshauptstadt auftrumpft. Die deutsche Doppelspezialistin machte sich den Druck selbst. "Ich war sehr, sehr nervös am Anfang, immerhin hab ich meinen größten Erfolg hier gefeiert. Meine Beine waren ein wenig steif deswegen", erklärte sie nach ihrem am Ende verdienten 6:4, 6:0-Sieg gegen die Französin Alizé Cornet.

Sie brauchte einen ganzen Satz, um sich locker zu machen. Erst den zweiten ging die Bad Oldesloerin entspannter an. Ihre Gegnerin wehrte sich kaum. Das Break zum 2:0 nahm sie ihr problemlos ab, das 3:0 folgte. Dann musste die Nummer 48 im WTA-Ranking wegen Nasenbluten unterbrechen. Als sie nach fast zehn Minuten Pause wieder aufschlug, machte Görges unbeirrt weiter und gewann auch das nächste Spiel. Cornet streute noch ein, zwei fiese Stopps ein, konnte aber nicht verhindern, dass Görges ihr Spiel ins Ziel brachte.

Im zweiten deutsch-französischen Duell in der fast ausverkauften Arena sah es für Andrea Petkovic zunächst blendend aus. Beim 3:1 holte "Petko" ihr erstes Break. Von den beiden großgewachsenen Spielerinnen war die Deutsche cleverer und selbstbewusster. Zum Auftakt des zweiten Durchgangs musste Petkovic aber gleich ihr Spiel abgeben, um es sich beim 1:1 wiederzuholen. Mit präzisen Grundlinienschlägen versuchte Mladenovic zu punkten. Nachdem die Französin 2:1 vorn lag, folgte ein zähes Hin und Her über 2:2 und 3:3. In den spielentscheidenden Momenten holte die nach den Marathonspielen im Fed Cup am linken Oberschenkel getapete Petkovic jedoch ihre Punkte. Den Matchball verwandelte sie schließlich souverän.